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Berlin: Macht nichts

VON TAG ZU TAG Matthias Oloew über die Leidensfähigkeit von Schwimmern Wer nichts verlangt, ist schon bedient. Der Satz ist so einfach wie richtig.

VON TAG ZU TAG

Matthias Oloew über die Leidensfähigkeit von Schwimmern

Wer nichts verlangt, ist schon bedient. Der Satz ist so einfach wie richtig. Das zeigt sich dieser Tage mal wieder im Prinzenbad. Die Stammgäste dieses mit Abstand beliebtesten Berliner Sommerbades klagen über alles Mögliche, aber Konsequenzen ziehen sie nicht. Wie auch? Sie würden sich nur selbst bestrafen. Denn nichts ist für den PrinzenbadFan schlimmer als Prinzenbad-Entzug. Also kommen sie immer wieder. Auch wenn die Bäder-Betriebe den Kunden am Wannsee eine Saisonkarte anbieten, den Prinzenbad-Gästen aber nicht. Sie werden wieder da sein, auch wenn sie heute im eiskalten Wasser schwimmen mussten.

Das kam so: Im beheizbaren Becken wurde das Wasser gesäubert. Das muss sein, weiß auch jeder. Aber ausgerechnet, wenn die meisten Stammgäste da sind, morgens, vor der Arbeit, wenn die verbilligten „Aktionstarife“ gelten, ist das Becken gesperrt, weil das Wasser gereinigt wird. Auf die Idee, die Aktion erst zu starten, wenn die Stammgäste weg sind und das Bad wesentlich leerer ist, scheint niemand gekommen zu sein. Die Gäste meckern, die Angestellten meckern zurück – morgendliche Begrüßung berlinoise.

Mitdenken? Möglich. Aber nicht nötig. Es betrifft ja nur die Stammkunden. Und wer nichts verlangt …siehe oben.

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