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Marin Alsop und ihr Favorit der MoMA-Ausstellung: Ein Bild wie Musik

Prominente zeigen ihr Lieblingsbild in der MoMA-Ausstellung. Und die Dirigentin Marin Alsop ist von der „Dynamik eines Fußballspielers“ fasziniert.

Die Dirigentin Marin Alsop ist regelmäßig in Berlin. Zuletzt hat die gebürtige Amerikanerin ein umjubeltes Konzert mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester gegeben. Nebenher hatte sie etwas Zeit, sich in der MoMA-Schau in der Neuen Nationalgalerie um umzusehen:

„Es ist immer schwer, sich für ein Bild zu entscheiden, besonders wenn man Kunst mag. Die drei Musikanten von Picasso sind vielleicht etwas zu offensichtlich interessant für eine Musikerin wie mich. Kandinsky finde ich auch sehr toll. Aber dieses hier... 1913 ist das Bild entstanden! 1913 ist ein großes Jahr für die Musik. So viel ist da passiert, alles war im Aufbruch. 1913 komponierte Igor Strawinsky „Le Sacre du Printemps“. Es ist schwer zu glauben, dass Umberto Boccionis „Dynamik eines Fußballspielers“ schon 1882 geboren ist. Das Bild sieht so modern aus, so dynamisch. Anfangs kannte ich den Titel nicht, aber ich mochte gleich die Bewegung, es sieht wirklich wie ein Fußballspieler aus. Das Ganze erinnert mich an die Bewegung beim Dirigieren. Dirigieren hat viel mit Sport zu tun, alle im Orchester sind mit einbezogen, müssen mitmachen. Es ist, als wäre man Chef einer Sportmannschaft, Teamwork ist da sehr wichtig.

Auch die Farben erinnern mich an Musik. Wenn ich Musik höre, sehe ich sie in verschiedenen Farben. Bei der Probe sage ich oft zu den Musikern: „Hier brauche ich noch etwas mehr Helligkeit, dort muss es dunkler sein.“ Ich habe dann eine ganz bestimmte Farbe vor Augen. Die Farben dieses Bildes sind für mich wie eine sehr reiche, tiefgründige Musik. Gleichzeitig steckt aber auch Leichtigkeit und Spaß darin.“

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