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Berlin: Marokko in Marzahn

Im Erholungspark entsteht ein „Orientalischer Garten“. Handwerker aus Nordafrika helfen mit

Der Orient kommt nach Marzahn. Als Garten mit Rosen, Jasmin, Orangen und Zitronen. Mit Arkaden zum schattigen Ausruhen, einer Quelle unter Palmen, die so zäh sind, dass sie auch dem Winter bis zu 25 Minusgraden trotzen können.

Noch ist das kleine Paradies nur zu ahnen, aber die vier Meter hohe Mauer ringsum ist schon fast fertig. Im Erholungspark an der Eisenacher Straße wurde gestern der Grundstein für den „Orientalischen Garten“ gelegt. Dort hat die landeseigene Gesellschaft „Grün Berlin“ schon Erfahrungen mit exotischen Grünanlagen sammeln können. Es gibt Japan, China- und Bali-Gärten. Und bald, Ende Juni, auch diesen orientalischen. Eigentlich sollte er erst „islamisch“ heißen, wie sich Senatsbaudirektor Hans Stimmann erinnerte, aber das schien dem Senat angesichts der Weltlage zu politisch, nicht entspannend genug. Hier aber soll ein Ort der Entspannung, der vollkommenen Zufriedenheit entstehen, wie der Garten- und Landschaftsarchitekt Kamel Louafi versicherte. Nach seinen Plänen entsteht der 1800 Quadratmeter große Gartenhof, der „Riyâd“, nach dem Vorbild berühmter arabischer Gärten. Im Frühjahr werden Handwerker aus Marokko anreisen, um dort vorgefertigte Mosaike, Kacheln und Kapitelle in den Rohbau einzufügen. Der Garten kostet 2,3 Millionen Euro, meist Fördermittel zur regionalen Wirtschaftsstruktur.

Deshalb kam auch Wirtschaftsstaatssekretärin Susanne Ahlers nach Marzahn. Die Allianz-Umweltstiftung steuert 300 000 Euro bei. Der Kuratoriumsvorsitzende Dieter Stolte sagte, in keiner anderen deutschen Stadt lebten so viele Christen und Muslime. Ein Garten sei für alle das Sinnbild für Frieden und Glück.

Rund 400 000 Besucher kommen jährlich in den Park, berichtete Grün-Geschäftsführer Hendrik Gottfriedsen. Eine halbe Million wünscht er sich. Weitere Marzahner Gärten sind geplant: Ein italienischer und ein englischer. C. v. L.

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