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Berlin: Mauer-Mahnmal soll bleiben

Hildebrandt will Flächen am Checkpoint auf Dauer

Das umstrittene Mahnmal für die Toten des DDRGrenzregimes wird wohl über den Jahreswechsel hinaus am Checkpoint Charlie stehen bleiben. Alexandra Hildebrandt, Chefin des „Museums Haus am Checkpoint Charlie“, appellierte am Montag an die Verpächter der Grundstücke beiderseits der Friedrichstraße, für 2005 einen Nutzungsvertrag abzuschließen. Doch selbst wenn sie die Flächen nicht über das Jahresende hinaus nutzen dürfe, will die Museumschefin das Mahnmal aus Kreuzen für die Toten an der Grenze und 140 Metern Mauer nicht von sich aus beseitigen. Ihr Rechtsanwalt Christoph Lehmann erwartet für diesen Fall eine Räumungsklage. Bis die Gerichte darüber entschieden hätten, werde Zeit vergehen.

Die beiden Grundstücke an der Friedrichstraße werden von der Bankaktiengesellschaft (BAG) in Hamm verwaltet. Das Unternehmen hält die Sicherungsrechte an den Flächen, auf denen die insolvente Checkpoint Charlie KG früher mal Geschäftshäuser bauen wollte. Mit Hinweis auf das laufende Insolvenzverfahren hat sich die BAG nicht zu den Pachtverträgen geäußert. Laut Hildebrandt und Lehmann sind alle Anfragen an die BAG wegen einer Vertragsverlängerung für 2005 ohne Antwort geblieben. Der Grund für die Stille in der BAG könnte schlicht darin liegen, dass Verkaufsverhandlungen nicht belastet werden sollen. Alexandra Hildebrandt signalisierte, dass sie mit Hilfe von Sponsoren versuchen würde, die Flächen zu kaufen. Derzeit zahlt sie angeblich 14 500 Euro Pacht pro Monat.

In der Politik ist Hildebrandts Initiative umstritten. Kultursenator Thomas Flierl (PDS) will am 1. Januar 2005 keine Bagger gegen die Kreuze vorrücken lassen. Im Frühjahr hofft er, ein Gedenkstättenkonzept mit Vorschlägen zum Checkpoint und zur Erinnerung an den Mauerverlauf vorlegen zu können. Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) hält nichts von den Kreuzen. Mittes Bürgermeister Joachim Zeller (CDU) hatte deren Aufstellung genehmigt. wvb.

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