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Berlin: Mehr Konsum mit „Berliner“ statt Euro

Zu viel sparen ist Gift für die Wirtschaft, deshalb macht es Sinn, den Vielsparern das Handwerk zu legen. Außerdem sollten die Geldbesitzer in der Region konsumieren und nicht auf dem globalen Markt.

Zu viel sparen ist Gift für die Wirtschaft, deshalb macht es Sinn, den Vielsparern das Handwerk zu legen. Außerdem sollten die Geldbesitzer in der Region konsumieren und nicht auf dem globalen Markt. Deshalb wollen Jonas von Poser, Dag Schulze und Alexander Woitas, die Vordenker der AlternativÖkonomie, im September den „Berliner“ einführen, ein regionales Zahlungsmittel auf Gutschein-Basis. Das Verbreitungsgebiet ist zunächst Prenzlauer Berg. Beim Umweltfestival in der Straße Unter den Linden wird der Berliner heute schon mal probeweise unters Volk gebracht, 20 Händler machen bei dem Testlauf mit. Die Idee ist durchaus ernst gemeint.

Das Besondere an der neuen Währung ist, dass sie langsam an Wert verliert – nach drei Monaten zwei Prozent. Die automatische Inflation soll den Konsumanreiz stärken. Anders als bei den etablierten Tauschring-Systemen ist die neue Währung konvertierbar. Ein Berliner kostet einen Euro. Auch der Rückumtausch ist möglich, allerdings bei einem Wertverlust von fünf Prozent. Damit soll ein Anreiz geschaffen werden, in Läden zu gehen, die den Berliner akzeptieren. Der Kunde vermeidet einen Verlust, die lokalen Händler machen mehr Umsatz und können sich gegen die Übermacht der Handelsketten besser behaupten. Mit der „Umtauschgebühr“ sollen gemeinnützige Vereine gefördert werden. 250 Kunden und 45 Gewerbebetriebe wollen mitmachen, sagt Jonas von Poser. Die Agentur „Zukunftsfähiges Berlin“" fördert die Initiative mit 10 000 Euro. loy

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