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Milch

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Milchstreit: Lücken im Sortiment - und Sonderangebote

Auch am Mittwoch gab es in einigen Berliner Supermärkten keine Milch. Die großen Handelsketten erwarten aber eine Entspannung der Lage.

Wer gestern in Berlin Milch kaufen wollte, musste Glück haben. In einigen Geschäften war das Angebot normal, in anderen schon am Vormittag spärlich. Bei Aldi in der Röblingstraße in Tempelhof war zum Beispiel nur Frischmilch zu haben, deren Mindesthaltbarkeitsdatum am gleichen Tag erreicht war. In einer Filiale am Kaiser-Wilhelm-Platz gab es zwar ausreichend Frischmilch – dort war dagegen von haltbarer Vollmilch keine Spur.

Auch bei Plus in der Schöneberger Vorbergstraße gab es gestern Nachmittag keine H- und keine Buttermilch. Über dem gut gefüllten Frischmilchregal wiederum prangt ein Schild: „Billiger“.

Pech hatten Kunden auch bei Lidl an der Goebenstraße. Im Frischmilchregal standen hier am Mittag nur noch drei Liter Bio-Milch. Die H-Milch sei schon um 9 Uhr weggewesen, berichtete ein Kunde. Die meisten hatten dennoch Verständis für die Bauern. „Ich würde auch mehr für die Milch bezahlen“, sagte Monika Kastner. Auch die Hausfrau Anneliese Kaya zeigte sich gelassen. „Ich glaube nicht, dass die Milch knapp wird.“ Sie habe Verwandte in Ostfriesland, die selbst Milchbauern sind. „Ich kaufe ganz normal ein.“ Gylgjane Hasani wollte dagegen einen größeren Vorrat an Milch anlegen – wenn sie denn irgendwo welche finden würde. „Dann kaufe ich gleich 30 bis 40 Liter. Ich brauche die Milch für meinen kleinen Sohn“, sagte sie.

Bei Edeka-Reichelt war gestern dagegen von einer „Entspannung der Lage“ die Rede: Sprecher Andreas Laubig sagte: „Wir können gewährleisten, dass unsere Kunden mögliche Lieferausfälle kaum spüren werden.“ Eine langfristige Prognose wagte Laubig jedoch nicht. Auch Kaufland-Sprecherin Christine Axtmann sagte: „Die Versorgung ist nach wie vor gut.“ Die Rationierung auf eine Palette H-Milch pro Person werde bei Kaufland jedoch aufrecht erhalten. Zuversichtlich zeigte sich auch Ria von der Pet, Sprecherin des Milchverarbeiters Campina: „Wir können wieder ausliefern.“ Die Blockade des Standorts Elsterwerda sei von den Bauern beendet worden. „Wir setzen alles daran, dass sich die Lage so schnell wie möglich normalisiert.“ Die Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann rechnete nur noch mit vereinzelten Engpässen.

So fasste es auch Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg, zusammen: „Die Versorgungslücken werden sich nach der Beendigung der Molkerei-Blockaden sehr schnell schließen.“ Noch am Vortag hatte er allerdings bestritten, dass es überhaupt Versorgungslücken gab.

Keine Nachschubsorgen gab es bei Eis- Hennig. Das Unternehmen verarbeitet eine spezielle, besonders lange haltbare Milch und hat davon noch genügend Vorräte.

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