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Berlin: Missbrauchsprozess gegen Schaffner von Kindereisenbahn Wuhlheide

Für viele kleine Eisenbahner war er der Chef. Eine Position, die der langjährige ehrenamtliche Mitarbeiter der Parkeisenbahn Wuhlheide laut Anklage immer wieder zu sexuellen Übergriffen ausnutzte.

Für viele kleine Eisenbahner war er der Chef. Eine Position, die der langjährige ehrenamtliche Mitarbeiter der Parkeisenbahn Wuhlheide laut Anklage immer wieder zu sexuellen Übergriffen ausnutzte. Sieben Jungen, sechs von ihnen Kinder, soll der 26-Jährige missbraucht haben. Insgesamt 47 Fälle in der Zeit von Februar 2000 bis Ende 2008 sind in der Anklage aufgelistet. Heute steht der Mann vor einem Amtsgericht. Es wird vermutlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt.

Er war knapp 15 Jahre alt, als es den Ermittlungen zufolge zur ersten Tat kam. Opfer sei ein elfjähriger Junge gewesen, der sich in seiner Freizeit mit der Bahn auf dem Gelände des Freizeit- und Erholungszentrums (FEZ) in Köpenick beschäftigte. Es sei während einer Fahrt durch den Wald geschehen. Zumeist soll sich der Angeklagte in einem Zug an kindliche Hobby-Eisenbahner geschlichen haben, die ihm anvertraut waren.

Vor einem Jahr war Endstation für den ehrenamtlichen Eisenbahner. Eines seiner mutmaßlichen Opfer hatte sich gegenüber seiner älteren Schwester offenbart. Sie ging zur Polizei. Ermittlungen liefen an. Die Eisenbahngesellschaft reagierte sofort mit Suspendierung des Beschuldigten. Die Eltern der Kinder und Jugendlichen, die damals als Schaffner oder Schrankenwärter bei der im Jahr 1956 gegründeten Eisenbahn mitmachten, wurden informiert.

Für den mutmaßlichen Täter klickten zunächst die Handschellen. Doch er war bald wieder frei. Im Ermittlungsverfahren soll er zu den Vorwürfen geschwiegen haben. Nun scheint ein Geständnis nicht unwahrscheinlich: Die Richter haben zunächst nur einen Verhandlungstag angesetzt. Kerstin Gehrke

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