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Berlin: Mit Brandsätzen gegen die Sozialpolitik Anschläge auf Arbeitsämter

– und ein Bekennerbrief

Mit Brandsätzen gegen die Wirtschafts und Sozialpolitik: Gewalttätige linke Gruppen haben in der Nacht zu Dienstag versucht, die Arbeitsämter an der Weddinger Müllerstraße und am Händelplatz in Steglitz abzufackeln. Um neun Minuten nach Mitternacht explodierten an beiden Orten zeitgleich Brandsätze. Verletzt wurde niemand; die Feuerwehr konnte die Flammen schnell löschen. Der entstandene Sachschaden sei noch nicht auf den letzten Cent errechnet, aber er sei gering, sagte der Sprecher der Arbeitsämter, Olaf Möller. In beiden Ämtern ging die Arbeit gestern Vormittag ganz normal weiter. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur.

In einem Bekennerschreiben, das dem Tagesspiegel per Post zuging, begründen die Brandstifter ihre Taten: „Kaum ein Mißton stört die neue deutsche Einigkeit in Wirtschaft, Medien, Parteien, Gewerkschaften und Eckkneipen, dass mehr und länger gearbeitet werden muss für weniger Geld (…) und dass die Konjunktur wieder ordentlich brummen wird, wenn erst Arbeitslose und SozialhilfeempfängerInnen zum Laubharken gezwungen werden. (…) Deshalb haben wir (…) die Dächer der Arbeitsämter in Wedding, in der Müllerstr. 16 und in Steglitz, am Händelplatz 1 in Brand gesetzt.“ Unterschrieben ist der Brief nicht.

Nach Auskunft der Feuerwehr beschädigten die Flammen am Haus an der Müllerstraße etwa acht Quadratmeter und am Händelplatz rund zehn Quadratmeter der Dachhaut. In beiden Fällen wurden die Brände mit wenig Aufwand gelöscht. Der Staatsschutz der Polizei stellte die Reste der beiden Brandsätze sicher und untersucht sie.

Vermutlich gelangten die Täter über die Toiletten der oberen Stockwerke auf die Dächer und legten die mit einem Zeitzünder ausgestatteten Brandsätze ab. Die Polizei sucht deshalb Zeugen, die am Montag dort Verdächtige gesehen haben. Hinweise nimmt der Staatsschutz im Landeskriminalamt unter der Telefonnummer 4664-37518 entgegen.weso

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