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MIT RAMBO IM MUSEUM: Sylvester Stallone und die Flucht im Mini

Pressekonferenzen von historischem Rang hatte es auch schon früher im Mauermuseum gegeben. Zum Beispiel am 9.

Pressekonferenzen von historischem Rang hatte es auch schon früher im Mauermuseum gegeben. Zum Beispiel am 9. Juni 1988: Museumschef Rainer Hildebrandt stellte eine frisch aus Ost-Berlin entkommene Krankenschwester und ihren West-Berliner Freund vor, der sie im präparierten Beifahrersitz eines Mini durch die Grenzkontrollen geschleust hatte. Während der Pressekonferenz tauchte plötzlich ein unerwarteter Gast aus: Rambo persönlich. Oder genau genommen Schauspieler Sylvester Stallone, der in Berlin gerade seinen im sowjetischen Afghanistankrieg spielenden Film „Rambo III“ vorstellte und nach getaner Arbeit nach Ost-Berlin ins Pergamon-Museum wollte. Am Checkpoint Charlie war er ohne Angabe von Gründen abgewiesen worden, musste umplanen und stand nun also plötzlich im Museum vor der versammelten West-Berliner Presse, besah sich den Fluchtwagen, posierte mit der blonden Ost-Berlinerin, die bald nur noch Nebenperson im „Rambo“-Drama war – eine Begegnung, die sich kein PR-Experte besser hätte ausdenken können. Ein abgekartetes Spiel? Schwer zu sagen. Der Besuch sei Zufall gewesen, behauptete der alte Hildebrandt; geplant, doch zeitlich verschoben, hieß es vonseiten des Filmverleihs. Egal, Hauptsache, die Flucht war geglückt. ac

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