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Berlin: Mobilfunk: Soll es einen Aufstellungsstopp für neue Sendemasten geben?

Immer wenn eine Regierungspartei vor der Abwahl steht, dann schimpft sie, man müsse die eigenen Erfolge besser vermitteln. Also folgen Werbe- Pardon: Aufklärungskampagnen.

Immer wenn eine Regierungspartei vor der Abwahl steht, dann schimpft sie, man müsse die eigenen Erfolge besser vermitteln. Also folgen Werbe- Pardon: Aufklärungskampagnen. Dasselbe machen derzeit die Mobilfunkbetreiber. Weil immer mehr Menschen Angst vor den unheimlichen Antennen auf ihren Dächern haben, starten sie eine millionenschwere Informationskampagne gegen die Angst.

Zum Thema Ted: Aufstellungsstopp für neue Mobilfunk-Masten? Und es stimmt ja auch: Es existieren keine stichhaltigen Beweise, dass die Antennen gesundheitsschädliche Strahlung verbreiten. Es stimmt aber auch, dass es keine Beweise dagegen gibt. Manche Wissenschaftler behaupten das eine, ihre Kollegen das andere. Selbst staatliche Behörden scheinen Zweifel zu hegen und schlagen niedrigere Grenzwerte für elektromagnetische Strahlung vor. In der Schweiz gelten sie schon. Solange der Gelehrtenstreit um die Strahlenmenge tobt, braucht es Vorsicht. Und die Beweislast für die Unbedenklichkeit haben diejenigen zu tragen, die die neue Technologie verbreiten wollen, also die Unternehmen. Deshalb dürfen keine weiteren Antennen installiert werden, solange es Zweifel an deren Sicherheit gibt.

Sicher, die Mobilfunkunternehmen haben Milliarden in den neuen Standard investiert. Und wollen natürlich irgendwann die Rendite sehen. Aber wenn Milliardeninvestitionen eine Garantie auf Erfolg begründeten, dann gäbe es keine Wirtschaftskrisen.

Es passiert doch nicht zum ersten Mal, dass sich eine Technologie als nicht sicher entpuppt und die Investitionen verloren sind. So etwas nennt man unternehmerisches Risiko. Liebe Kommunikationskonzerne! Investiert in Technologien, vor denen die Menschen keine Angst haben!

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