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Berlin: Mode in Berlin: In bunten Farben durch das modische "Tal der Tränen"

Die 164. Berliner Durchreise, die vom 19.

Die 164. Berliner Durchreise, die vom 19. bis 21. August im Mode-Center-Berlin stattfindet, ist von vorsichtigem Optimismus getragen. Das sieben Jahre andauernde "Tal der Tränen" habe man durchschritten, sagte gestern Claus Pöhland, Geschäftsführer des Mode-Center-Berlin. Mit der wirtschaftlichen Flaute, die der Branche seit 1992 ein fettes Umsatzminus von 22 Milliarden bescherte, lasse man auch die Tristesse der Mode zurück. Statt puristisch in Schwarz, Grau und Braun schwelge man wieder in Farben und Materialien. Die Mode präsentiere sich nicht nur im Mode-Center-Berlin im Frühjahr und Sommer 2001 unabhängig vom Wetter in allersonnigster Ferienlaune.

Sonnig gelaunt gab sich gestern auch Nicolaus Reusch von der Frank Henke GmbH, der als Vertreter des Verbandes der Berliner Bekleidungsindustrie vom wieder vorhandenen "Spaß an Mode, Kollektionen und am Verkauf" sprach. Wie wichtig für Mode vor allem die Verkaufszeiten sind, machte Gernot Bazin vom Gesamtverband des Einzelhandels deutlich. Allein die "Sieben Shoppping Wochenende" 1999 brachten dem Einzelhandel 50 Millionen Mark Umsatz. Da wunderte es gestern niemand, dass Bazin für ein Ladenschlussgesetz plädierte, dass dem geneigten Kunden gestattet, zwischen 6 und 22 Uhr einzukaufen. Hochwertige Mode-Label, wie Donna Karan aus New York, seien schließlich nicht nach Berlin gekommen, um hier Geld zu waschen, sondern um zu verdienen.

Das machen die modischen Anbieter inzwischen schon wieder zunehmend kräftig. Einmal, weil Berlin ein immer gefragteres Reiseziel sei - in diesem Jahr hoffe man die Übernachtungszahl von 20 Millionen zu überschreiten. Aber auch, weil die Neu-Berliner inzwischen entdeckten, dass es nicht nur am Rhein hochwertige Konsumgüter gebe. Und wie gestern zu hören war, sollen Berliner sogar an ihre Sparguthaben gehen, um sich etwas zu leisten.

Wofür sie modisch 2001 Geld ausgeben sollen, das entscheidet sich mit auf der 164. Durchreise. Etwa 4000 Fachbesucher ordern im Mode-Center Berlin unter 700 Kollektionen. Eine modische Kostprobe wurde gestern im "Schell" gegeben - in zarten Mauve-, Flieder- und Pinktönen, aber auch in sattem Orange und kräftigem Gelb. Mit ansprechenden Kollektionsteilen von Blacky Dress, gardeur, apriori und Oui, aber auch mit Ausgefallenem von jungen Designern des Gründerzentrums Minerva im Mode-Center-Berlin. Auf welchem Event man den spinnennetzartigen Hauch von Tüll wieder sieht, der dem Südafrikaner Edwin Ben als Modespaß einfiel, muss offen bleiben - der Betrachterin fiel dafür gestern spontan die omnipräsente Neu-Berliner Partymaus Ariane Sommer ein. Wer (leider) nicht mehr mit nur Tüll und einem Tanga darunter auf Bartresen tanzen kann, dem versprach gestern Nicolaus Reusch als Vertreter des Berliner Mode-Labels Blacky Dress, Modisches bis Größe 44. Wenn es geordert wird.

hema

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