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Modellprojekt: Junge Migranten sollen anderen ehrenamtlich helfen

Junge Menschen aus Einwandererfamilien sollen künftig gleichaltrigen Migranten als ehrenamtliche Helfer und Berater zur Seite stehen. Ziel des bundesweiten Modellprojekts ist es, junge Migranten für bürgerschaftliches Engagement zu begeistern und ihre Kompetenzen gewinnbringend zu nutzen.

Den Startschuss zu "Junge Migranten als Lotsen – JuMiLo" gaben gestern Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU), Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) in Neukölln. Das Projekt entstand auf Initiative des Bundesfamilienministeriums.

„Die Aufgaben, die die jungen Ehrenamtlichen künftig übernehmen sollen, reichen von Sprachförderung und Nachhilfe über Bewerbungstraining bis hin zu persönlichen Patenschaften“, sagte Ute Wulff vom Jugendmigrationsdienst Berlin des Internationalen Bunds, der die Lotsen vorbereitet und begleitet. Fünf junge Interessenten, die selbst bereits einen Ausbildungs- oder Studienplatz gefunden haben, gibt es in Neukölln bereits: So wird sich etwa die 19-jährige Nimet Günes in Zukunft mindestens drei Stunden wöchentlich ehrenamtlich einbringen. Günes kommt aus der Türkei, lebt seit zwölf Jahren in Deutschland und macht eine Ausbildung zur Fachangestellten für Bürokommunikation. „Ich will als Lotsin zeigen, dass wir mehr können, als man uns zutraut“, sagte Günes.

„Wir brauchen das Potenzial dieser Menschen“, sagte Ursula von der Leyen. Bislang engagierten sich 38 Prozent der Jugendlichen ohne, aber nur 22 Prozent der Jugendlichen mit Migrationshintergrund freiwillig. Jungen Migranten müssten deshalb bessere Zugangsmöglichkeiten zu bürgerschaftlichem Engagement verschafft werden. Neukölln ist einer von 15 bundesweiten Standorten, an denen das auf drei Jahre angelegte und aus Bundesmitteln sowie Mitteln des Europäischen Integrationsfonds geförderte Projekt nun startet. pth

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