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Der Angeklagte Ali K. wurde 2018 unter Mordverdacht verhaftet.

© dpa

Mord an Georgine Krüger: Opfer von Ali K. sagt im Prozess aus

Eine Zeugin sagt im Fall um die vor 13 Jahren ermordete Schülerin Georgine Krüger aus. Der mutmaßliche Mörder Ali K. habe sie geschlagen und bedrängt.

Als sie ein Teenager war und Ali K. kennenlernte, hielt sie den Mann für einen netten Nachbarn. Nun sagte die heute 26-jährige Frau zum zweiten Mal als Zeugin in einem Prozess gegen den 44-Jährigen aus. Er hatte sie Ende Mai 2011 in seinen Keller in Moabit gelockt, geschlagen, sexuell bedrängt.

Sie entkam. „Mein Gedanke war damals, dass er etwas mit dem Mädchen zu tun hat, das verschwunden ist“, sagt die Zeugin am Dienstag im Prozess vor dem Landgericht. Sie sieht dabei nicht zur Anklagebank. Dort sitzt mit K., der mutmaßliche Mörder der vor rund 13 Jahren spurlos verschwundenen Schülerin Georgine Krüger.

Ali K. soll das damals 14-jährige Mädchen aus der Nachbarschaft in Moabit abgepasst, in seinen Keller gelockt, niedergeschlagen, vergewaltigt und erwürgt haben. Die Leiche wurde nie gefunden. Erst 2016 war K. im Fall Georgine Krüger unter Verdacht geraten – die Verurteilung im Fall um die heute 26-jährige Krüger sowie Hinweise, dass er sich weiteren Mädchen genähert habe, brachte die Ermittler auf seine Spur.

Der Zeugin fiel die Aussage schwer. K. habe sie damals überredet, mit in seinen Keller zu gehen. Er habe ihr Handys zeigen wollen, für die sich vielleicht eine ihrer Freundinnen interessieren könnte. Doch als sie an der Tür seines Kellerraumes ankamen, habe er sie gegen ihren Willen auf die Wange geküsst. Und er habe gefragt, warum sie ihn eifersüchtig mache mit ihrem Freund. Er wolle „auch seinen Spaß haben“.

„Ein komplett anderer Mensch“

Ali K. habe sie geschlagen, schilderte die Zeugin. Sie habe dann auf dem Boden gelegen. In Angst und Panik habe sie gesagt, sie sei noch Jungfrau. Er habe dann von ihr abgelassen. „Er war aggressiv drauf, wütend – ein komplett anderer Mensch in dem Moment.“

„Ich sagte bei der Polizei auch, dass ich an das verschwundene Mädchen denken musste und dachte, der wäre zu so etwas fähig“, so die Zeugin. Man habe sie aber gebremst, ihr erklärt, dass sie so etwas ohne Beweise nicht behaupten dürfe. K. bekam wegen sexueller Nötigung und Missbrauchs ein Jahr und acht Monate Haft auf Bewährung. Ende Dezember 2018 wurde er unter Mordverdacht verhaftet.

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