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Motorradfahrer: Gedenk-Tour für verunglückte Freunde

Mit einer Mahn- und Gedenkfahrt haben in Berlin rund 3000 Motorradfahrer ihrer in diesem Jahr tödlich verunglückten Freunde gedacht. Schuld an den Unfällen seien meistens andere, sagen viele Biker.

Berlin - Auf 2000 Maschinen fuhren sie vom Olympischen Platz zum Berliner Dom. In diesem Jahr seien in Berlin und Brandenburg 50 Motorradfahrer bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen, sagte Clemens Bober vom Ring Berliner Motorradclubs beim anschließenden Gedenkgottesdienst. Davon seien 19 Motorradfahrer in Berlin, 31 in Brandenburg ihren Verletzungen erlegen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren 38 Motorradfahrer ums Leben gekommen.

Bober betonte, dass nur fünf dieser Unfälle von Motorradfahrern verursacht worden seien und drei Viertel durch Fremdverschulden. Es müsse daher mit dem Vorurteil aufgeräumt werden, Motorradfahrer führen zu schnell. Dagegen dränge sich vielmehr der Eindruck auf, viele Unfälle würden dadurch verursacht, dass motorisierte Zweiradfahrer zu spät gesehen würden, ergänzte Bober. In diesem Zusammenhang warnte Bober vor der möglichen Verpflichtung der Autofahrer, rund um die Uhr mit Abblendlicht fahren zu müssen. "Dann stechen wir nicht mehr hervor, sondern gehen im Meer der Schweinwerfer unter", sagte Bober. Motorradfahrer fahren aus Sicherheitsgründen auch tagsüber mit Abblendlicht. Bober forderte die Autofahrer auf, "vorausschauend und rücksichtsvoll zu fahren".

Motorrad-Pfarrer Bernd Schade fügte hinzu, dass Motorradfahrer im Straßenverkehr häufig nicht nur nicht gesehen, sondern auch nicht ernst genommen würden. Eine "Teilschuld" der Motorradfahrer wollte der Pfarrer "nicht durchgehen lassen". (tso/ddp)

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