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Museumsinsel: Pergamonmuseum erst 2024 saniert

Die Sanierung des Pergamonmuseums wird nach Meinung der Kulturverwaltung vermutlich erst im Jahr 2024 beendet sein; mit einem Baubeginn rechnet man 2011. Nun müsse man über Zwischenlösungen nachdenken, sagen die Grünen.

Berlin - Die Sanierung des Pergamonmuseums auf der Berliner Museumsinsel wird vermutlich erst im Jahr 2024 beendet sein. Das erklärte Rainer Klemke von der Kulturverwaltung am Montag im Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses. Erst danach werde auch das Alte Museum saniert. Das Pergamonmuseum mit dem weltberühmten Pergamonaltar ist eines der Glanzstücke des Weltkulturerbes Museumsinsel und soll nach den Plänen des Architekten Oswald Mathias Ungers mit einem Kostenaufwand von etwa 350 Millionen Euro in Teilabschnitten grundsaniert werden.

Die Kosten trägt der Bund. Das Pergamonmuseum war bis 1930 errichtet und im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt worden. Seither wurde es nur notdürftig repariert. Mit dem Bau soll 2011 begonnen werden. Gegenwärtig wird das benachbarte Neue Museum wieder aufgebaut, das dann wieder die Ägyptische Sammlung mit der der Büste der Königin Nofretete aufnehmen wird.

Die Grünen-Abgeordnete und Vorsitzende des Kulturausschusses, Alice Ströver, meinte am Montag, mit der jetzt genannten langfristigen Zeitperspektive ergebe sich eine «vollkommen andere Situation» für die gesamte Neuausrichtung der Museumslandschaft in Berlin. Damit stelle sich auch die Frage nach der Zukunft der Museumsstandorte Dahlem und Kulturforum im Tiergarten. «Das wird offenbar für eine ganze Generation hinausgeschoben.»

Klemke meinte, dass an vielen Orten über Zwischenlösungen nachgedacht werden müsse. «Wenn wir zum Beispiel die Neue Nationalgalerie als zentrales Ausstellungsgebäude nutzen wollen, müssen wir auch einen Ort für die ständige Sammlung der Nationalgalerie finden.» Möglicherweise komme dabei doch wieder der Museumsstandort Dahlem ins Spiel. Der Bau einer neuen Gemäldegalerie auf der Museumsinsel sei bisher nicht geplant oder finanziert. Die Besucherentwicklung am Kulturforum nannte Klemke «erfreulich». Hier mache sich offenbar ein positiver Nachhaltigkeitseffekt der spektakulären MoMA-Ausstellung bemerkbar.

Ursprünglich war im Kulturausschuss eine Anhördung des Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann, geplant, die jedoch auf einen anderen Zeitpunkt verschoben wurde. Lehmann hielt sich nicht in Berlin auf, wie in der Ausschusssitzung mitgeteilt wurde. (tso/dpa)

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