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Berlin: Mutmaßlicher Bandenboss wegen Mordserie vor Gericht

Zwei Mitglieder der vietnamesischen Zigarettenmafia stehen wegen Mordes vor dem Berliner Landgericht. Ihnen wird vorgeworfen, 1995 den Mord an sechs rivalisierenden Vietnamesen in Marzahn begangen zu haben.

Berlin (28.02.2005, 15.06 Uhr) Zehn Jahre nach dem Blutbad in einem Berliner Wohnheim stehen seit Montag zwei mutmaßliche Mitglieder der vietnamesischen Zigarettenmafia vor dem Landgericht der Hauptstadt. Den Männern wird gemeinschaftlicher Mord an sechs Landsleuten vorgeworfen. Der 38 Jahre alte mutmaßliche Anführer der «Quang Binh»- Bande soll seinen Gefolgsmännern im März 1995 befohlen haben, möglichst viele Mitglieder einer konkurrierenden Gruppe zu beseitigen. Sein 41 Jahre alter Mitangeklagter soll das dreiköpfige Killerkommando angeführt haben.

Am 29. März 1995 waren in Berlin-Marzahn sechs Vietnamesen in einer Küche des Wohnheims erschossen worden. Unter den Opfern waren auch zwei Frauen. Zwei Monate zuvor soll der 38-Jährige einen Rivalen getötet haben. «Ich möchte keine Aussage machen, ich habe nicht mitgemacht», sagte der bereits wegen anderer Morde zu lebenslanger Haft verurteilte Mann zu Prozessbeginn. Sein Mitangeklagter schwieg.

Die Morde in Berlin-Marzahn zählen zu den brutalsten Taten im Bandenkrieg in den 90er Jahren um den illegalen Zigarettenmarkt in der Hauptstadt. Rivalisierende Gangs kämpften um die Vorherrschaft über die Standplätze der Zigarettenhändler. Das Strafverfahren war erst im Jahr 2002 ins Rollen gekommen, nachdem ein früheres «Quang Binh»-Mitglied bei der Polizei ausgepackt hatte. dpa

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