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Berlin: Nächste Haltestelle: Nepal

29 Botschaften luden zum All Nations Festival ein

Wenn Ekeko gnädig ist, kann Sascha Gagalon vielleicht bald besser mit Geld umgehen. Dabei weiß der 25-Jährige erst seit ein paar Minuten, dass Ekeko ein alter Indio-Gott des Überflusses ist. Und dass er noch heute den Bolivianern Wünsche und Träume erfüllt. Das hat der Berliner in der Botschaft des südamerikanischen Landes gelernt und sich auch gleich etwas gewünscht – beim All Nations Festival, dem sechsten gemeinsamen Tag der offenen Tür von 29 Botschaften am Sonnabend. 9000 Besucher haben sich wie Sascha Gagalon die Landesvertretungen angesehen.

Neben der bunten Ekeko-Figur in der bolivianischen Botschaft steht Gagalons Freundin Nathaly Eldomiaty und zeigt die Stempel in ihrem braunen Festival-Pass: Nicaragua, Panama, El Salvador, Bangladesch, Malaysia und Bolivien. In jeder Botschaft wird abgestempelt. Am besten hat Nathaly das gemeinsame Fest der mittelamerikanischen Botschaften gefallen: „Die waren alle so herzlich.“

Mank Ranjan Baru von der Botschaft Bangladeschs trägt einen akkuraten schwarzen Anzug und nimmt seine Aufgabe als Abstempler sehr ernst. Es sei überhaupt nicht langweilig, den ganzen Tag an der Tür zu sitzen und zu stempeln, sagt er: „Es kommen doch so viele interessante Menschen zu Besuch.“ Allen bietet er zur Begrüßung auch noch ein „Rash Golla“ an, die braunen und weißen Bällchen aus Milch und Zucker sind eine süße Spezialität aus Bangladesch.

Die Reise durch die Nationen geht weiter – von Botschaft zu Botschaft in Shuttlebussen. „Nächste Haltestelle Nepal“, sagt der Fahrer in sein Mikrofon. Und dann steigen viele Menschen mit bestickten, asymmetrischen Kappen und roten Punkten auf der Stirn in den Bus.

In der maltesischen Botschaft wirkt der Gesandte Andrew Azzopardi etwas erschöpft. „Die Leute fragen so viel.“ Meistens gehe es um die Landessprache. Ein Gast wollte wissen, ob die Tür zum Büro des Botschafters aus maltesischem Holz hergesellt wurde. Azzopardi verkneift sich ein Grinsen: „Dabei gibt es bei uns doch gar keine Bäume.“ dma

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