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Berlin: Nächtliche Kletterpartien mit schmerzhaftem Ausgang

Abstürze von der Brandmauer einer Ruine in Kreuzberg und einem Baugerüst in Britz

Vor über 16 Jahren brannte der BolleSupermarkt an der Wiener Straße aus, am Mittwochmorgen verletzte sich ein Kreuzberger beim Klettern auf dieser Ruine schwer. Der 28-Jährige, der gleich um die Ecke in der Manteuffelstraße wohnt, war mit seiner 24-jährigen Freundin gegen halb sechs Uhr früh über den Bauzaun gestiegen und dann gemeinsam die Brandmauer hochgekraxelt. In elf Metern Höhe brach ein Stück vom Sims aus der nur 30 Zentimeter breiten Mauer, der Mann verlor er das Gleichgewicht und stürzte in den Innenhof des angrenzenden Grundstücks mit der Hausnummer 7. Sein Fall wurde durch Bäume gebremst. Er kam mit einem Beckenbruch noch relativ glimpflich davon, ein Notarztwagen brachte ihn ins Krankenhaus am Friedrichshain. Seine Freundin aus Dortmund schaffte es heil wieder auf den Boden zurück. Ein Mieter des Hauses Nummer 7 hatte derweil die Feuerwehr alarmiert. Der Bolle-Markt war bei den Mai-Krawallen 1987 von einem Serienbrandstifter angezündet worden, seitdem ist auf dem Grundstück nichts passiert – die Reste, von einem Bauzaun schlecht verborgen, verschandeln die Straße. Kreuzbergs Baustadtrat Franz Schulz sagte, dass ein islamischer Verein das Grundstück Wiener Straße 1-6 im Vorjahr gekauft habe und dort eine Moschee bauen wolle, ein Bauantrag liege aber noch nicht vor. Unfälle seien dort noch nicht passiert. Das Paar hatte keinen Alkohol getrunken; was es zu der Kletterpartie verleitet haben könnte, ist unklar.

Alkohol war der Treibstoff zu einer zweiten Kletterpartie von jungen Leuten, bei der ein 16-jähriges Mädchen und ein 18-Jähriger schwer verletzt wurden. Mit zwei weiteren Jugendlichen waren sie nach einer feuchtfröhlichen Feier in einem Park gegen 2 Uhr der Fritz-Karsen-Schule aufs Dach gestiegen. Das Bezirksamt lässt an der Britzer Grundschule an der Onkel-Bräsig-Straße gerade das Dach neu decken, deshalb ist ein Baugerüst aufgestellt. Von diesem Gerüst kletterten die Jugendlichen auf den Dachfirst – nach einem Fehltritt stürzten der Junge und das Mädchen sieben Meter tief auf den Dachboden. Die beiden anderen Jugendlichen riefen über Mobiltelefon die Feuerwehr, Lebensgefahr soll nicht bestehen. Wie die Schulsekretärin sagte, seien gerade die letzten alten Schindeln abgenommen worden, die Jugendlichen müssen also auf den Holzbalken balanciert sein, um auf die Spitze des Daches zu gelangen.Ha

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