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Berlin: Narri-Narro statt Helau

Alemannische Fasnet in der Landesvertretung Baden-Württemberg

Die Rätschen rattern, Blasmusik ertönt, „Narri Narro“ erschallt von allen Seiten: Klar, es ist Fasnet! Die fünfte Jahreszeit ist eröffnet - zumindest für die Alemannen in Berlin. Ein ohrenbetäubender Lärm bestimmt den Abend in der baden-württembergischen Landesvertretung, als 150 Narren im Häs, dem traditionellen Gewand, am Donnerstag um genau 19.11 Uhr ihre Botschaft stürmen.

Nachmittags hat die Stadt ihren närrischen Besuchern ein besonderes Privileg gewährt: Sie durften durchs Brandenburger Tor ziehen - im Gegensatz zur großen Friedensdemonstration letzte Woche. Und auch die Berliner Narren müssen einen Bogen ums Tor machen, bei ihrem Umzug zum Rosenmontag

Nun begleiten hunderte Gäste den Einmarsch der Zünfte mit den ausgeteilten, rasselähnlichen Holzrätschen und dem traditionellen Narri-Narro. „Zeigt jetzt, was echte Fasnet heißt, springt, macht Musik, sprüht Narrengeist“, ruft der Hausherr, Minister Rudolf Köberle, bevor er das Hausrecht an Peter Neudert, den Präsidenten der Vereinigung Freier Oberschwäbischer Narrenzünfte, übergibt. Kurz darauf wird Köberle vom Büttel von Altshausen nach Überreichung einer Urkunde „inhaftiert“. Während Schlossgeister, Hexen und Kräuterweible ihr Unwesen treiben, wollen die katzenähnlichen Rellen nur schmusen – vorausgesetzt man krault sie anständig.

Die Musikgruppe „Fußpils“ gibt alles, bald kocht der Saal. Schon springen die ersten auf Bänke und Tische, um besser mitsingen zu können. Immer wieder tanzen Häs-tragende Narren vorbei, bauen eine Pyramide oder purzeln durcheinander. Mit frisch gebackenen Brezeln und einem Narrengericht aus Linsen, Spätzle und Saitenwürstle bleibt keiner hungrig, und auch Wein und Bier gibt’s reichlich. jul

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