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Berlin: Natur pur

Prominente stellen ihre Lieblingswerke aus der MoMA-Ausstellung vor: Radiomoderatorin Carola Jung mag „Der Tanz“ von Matisse

Carola Jung (28) ist Chefmoderatorin bei Radio Energy 103,4 und UnicefRepräsentantin. Sie malt selbst und arbeitet gerade an ihrer ersten Ausstellung.

„Einen Druck mit dem Bild habe ich auch im Bad hängen. Ich sammle Kunst. Auch Originale von unbekannteren Malern, die ich auf Kunstmärkten kaufe. Das Bild von Matisse mag ich gerne, weil es sehr starke Farben hat. Schon dadurch drückt es unheimlich viel Lebensfreude aus, macht unheimlich gute Laune. Aber auch durch den Tanz. Das ist Lebensenergie pur. Und Natur pur: Alle sind nackt. Ich finde Körper spannend. Das ist der rohe Mensch, so wie er ist. Ich selbst male auch viele Akte. Kleidung ist ja auch Schmuck und Schutz.

Die Frauen auf dem Bild von Matisse sind aber nicht schutzlos, weil sie in der Gemeinschaft tanzen, im Kreis. Ein Bild mit schwachen Frauen würde ich mir auch nicht als Lieblingsbild aussuchen. Was ich auch mag, ist, dass Matisse immer sehr klare Bilder malt. Da ist nicht hier noch ein Blümchen und da noch ein goldener Apfel. Es gibt ja Bilder, von Otto Dix zum Beispiel oder von Dalí, da entdeckt man nach einer Stunde noch immer neue Details.

Die Bilder von Matisse sind für den Betrachter leichter zu fassen. Das heißt nicht, dass sie leichter zu verstehen sind. Aber diese Interpretiererei finde ich ohnehin oft übertrieben. Es kommt darauf an, wie ein Bild wirkt. Manchmal hat ein Künstler vielleicht gar nichts gedacht, wenn er etwas macht. Und die Kunsthistoriker pflücken es dann hinterher auseinander. Manchmal denke ich: Gut, dass der Künstler schon tot ist. Da kann er nicht mehr widersprechen.“

Aufgezeichnet von Anne Seith

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