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Berlin: Nazi-Überfall vorgetäuscht: Italiener aus Haft entlassen

Der Italiener Gianni C., der im Mai vorgetäuscht hatte, von Neonazis angegriffen worden zu sein und deswegen in Haft kam, ist wieder frei.

Der Italiener Gianni C., der im Mai vorgetäuscht hatte, von Neonazis angegriffen worden zu sein und deswegen in Haft kam, ist wieder frei. Am Mittwoch erhielt der 30-Jährige Haftverschonung, wie Justizsprecher Michael Grunwald bestätigte. Während der Untersuchungshaft organisierte Gianni C. eine feste Wohnanschrift. Er ist jetzt wieder bei seiner Freundin in Lichtenberg gemeldet. Somit greift nicht mehr der Haftgrund der Fluchtgefahr. Zweimal wöchentlich muss sich der Italiener bei der Polizei melden.

Wie berichtet, hatte Gianni C. in der Nacht zum 14. Mai erzählt, er sei in der Schönhauser Allee von Neonazis zusammengeschlagen worden. Die Nachricht von der angeblich rassistischen Attacke ging um die Welt. Nicht nur italienische Journalisten berichteten über den Vorfall Schließlich stand die Fußball-WM in Deutschland bevor. Doch von Beginn an hatten die Ermittler der Polizei Zweifel an den Aussagen des Italieners: Sie waren voller Widersprüche. Mal hatten die Angreifer einen Holzstock, dann eine Baseballkeule; mal sollen die Angreifer kurze Haare und dann wieder gar keine gehabt haben. Tatsächlich ergaben die Ermittlungen anhand von Videoaufzeichnungen, dass der betrunkene Gianni C. am Bahnhof Alexanderplatz auf die Gleise gestürzt war und sich dabei die Kniescheibe gebrochen sowie den Kopf aufgeschlagen hatte. tabu

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