zum Hauptinhalt

Berlin: Neonazis folterten Mann mit Bügeleisen Ausgeraubtes Opfer war zwei Tage bewusstlos

Stundenlang folterten sechs Jugendliche am 1. Mai einen 40jährigen Mann, weil sie ihn für einen Kinderschänder hielten.

Stundenlang folterten sechs Jugendliche am 1. Mai einen 40jährigen Mann, weil sie ihn für einen Kinderschänder hielten. Zwei Tage war der Mann danach bewusstlos und musste drei Wochen im Krankenhaus behandelt werden. Wie die Polizei erst am Freitag bekannt gab, gehören die Täter einer Gruppe von elf Schlägern aus der rechten Szene an, gegen die schon wegen anderer Überfälle ermittelt wird.

Den Tathergang hat die Polizei nun folgendermaßen rekonstruiert: Die sechs Jugendlichen stellten ihrem Opfer in Köpenick eine Falle. Eine 17-Jährige bot sich dem Mann an, gab sich dabei aber als 14-Jährige aus. Trotz Zweifel an ihrem Alter nahm der 40-Jährige sie mit in seine Wohnung. Dort ließ das Mädchen dann heimlich ihre Komplizen ein, die über den Mann herfielen, brutal auf ihn einprügelten und ihn anschließend mit einem heißen Bügeleisen folterten. Das Opfer erlitt dabei schwerste Verbrennungen. Anschließend raubten die Jugendlichen den Bewusstlosen aus. Sie nahmen Geld, EC-Karte, Computer und Telefon mit. Mit seiner EC-Karte kauften sie anschließend rund 20 Mal ein. Nach zwei Tagen Bewusstlosigkeit schleppte sich der Gefolterte zu einem Arzt, der ihn sofort ins Krankenhaus brachte. Nach seiner Entlassung aus der Klinik erstattete der Schwerverletzte Anzeige. Die Polizei konnte die Täter erst vor zwei Wochen ermitteln: Sie gehören zu einer Gruppe von insgesamt elf Personen, von denen ein Großteil zu diesem Zeitpunkt bereits in Untersuchungshaft saß. Denn der 40-Jährige war nicht ihr einziges Opfer.

Wie berichtet, hat die Staatsanwaltschaft gegen die elf Personen bereits Anklage wegen Körperverletzung und Raubes erhoben. Sie sollen am 11. Mai zwei Punks an einem Imbiss mit Schlagstöcken und Schlagringen niedergeschlagen haben. Anschließend drangen sie in die Wohnung eines 30-Jährigen ein, schlugen ihn nieder und drohten, ihn mit kochendem Wasser zu übergießen. Als Motiv gaben sie Rache an: Der Mann habe eine Jugendliche aus der Gruppe der Rechten sexuell belästigt – was die Staatsanwaltschaft aber ebenso für einen Vorwand hält wie Behauptungen, ein 57-Jähriger habe eine Frau aus der Gruppe vergewaltigt. Auch dieser Mann wurde am 12. Mai Opfer der brutalen Gruppe, die in seine Wohnung an der Chorweilerstraße eindrang und ihn ebenfalls mit einem Schlagstock verprügelte. weso

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false