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Berlin: Neue Pläne für Schmuddelgasse am Bahnhof Zoo

Berlin - Die Gasse liegt ziemlich zentral, eingeklemmt zwischen dem Bahnhof Zoo und dem Motel One an der Kantstraße, das vor einigen Jahren auf dem alten Ullrich-Parkplatz entstand. Das Theater des Westens liegt direkt daneben, auch das Amerika-Haus ist nah – eine prominente Ecke also.

Berlin - Die Gasse liegt ziemlich zentral, eingeklemmt zwischen dem Bahnhof Zoo und dem Motel One an der Kantstraße, das vor einigen Jahren auf dem alten Ullrich-Parkplatz entstand. Das Theater des Westens liegt direkt daneben, auch das Amerika-Haus ist nah – eine prominente Ecke also. Eigentlich müssten hier jeden Tag viele Menschen entlanggehen, machen sie aber nicht. Die Gasse ist alles andere als schön: Obdachlose und Junkies pinkeln in die Ecken und müssen ständig vom Wachdienst verscheucht werden.

Nun soll die Schmuddelmeile verschönert werden. Von einer Eventpassage ist sogar die Rede, von neuen Läden und einem neuen Namen. Seit Donnerstag heißt die Gasse „Yva-Bogen“. Der eigentlich geplante Name „Helmut-NewtonPassage“ musste verworfen werden, es sollte ein weiblicher sein. Deshalb habe man sich für Newtons Lehrmeisterin entschieden, sagt der Baustadtrat von Charlottenburg-Wilmersdorf, Klaus-Dieter Gröhler (CDU). Modefotografin Else Simon, genannt Yva, wohnte einst in der Bleibtreustraße und später in der Schlüterstraße, dort, wo sich heute das Hotel Bogota befindet. 1944, mit 44 Jahren, wurde sie von den Nazis ermordet.

Gröhler ist „zufrieden, dass die Passage mit Leben gefüllt wird“. Die Firma HSG Zander, zuvor in der Fasanenstraße beheimatet, eröffnet dort ein Veranstaltungs- und Tagungszentrum für bis zu 450 Personen. Ab kommendem Jahr soll es in der Gasse auch Kunstausstellungen geben. In den Räumen an der Ecke zur Kantstraße wird noch gebaut, einen Teil übernimmt das Motel One, über einen weiteren Mieter wird noch verhandelt.

Glücksspiel und Discounter verbiete ein städtebaulicher Vertrag, sagt Verwalter Maik Schreyer. Andere Mietinteressenten verschwanden, als der Bau des Riesenrads am Zoo scheiterte. Der Eigentümer des Gebäudes, eine Gesellschaft aus der Oberpfalz, scheint so froh über die Vermietung zu sein, dass sie die Umbaukosten von etwa drei Millionen Euro selbst trägt.

Bezirk und Verwalter ärgern sich nur noch über die gegenüberliegende Mauer unterhalb der S-Bahn-Trasse. Sie befinde sich in einem schäbigen Zustand. Nach Angaben der Bahn wird sie in diesem Jahr noch saniert.
Christoph Spangenberg

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