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Berlin: Neuer Service: DNA-Probe in der Urne Sechs Bestatter bieten Zusatzleistung an

Auch die Bestattungsbranche will sich dem Fortschritt offenbar nicht verschließen: Die Firma „Phoenix“ bietet jetzt DNA–Bestattungen an. Sie entnimmt dem Toten dafür eine DNAProbe, die in einer Miniurne aus Schwermetall und einem dekorativen Mahagoniholz-Kästchen zu Hause stehen kann.

Auch die Bestattungsbranche will sich dem Fortschritt offenbar nicht verschließen: Die Firma „Phoenix“ bietet jetzt DNA–Bestattungen an. Sie entnimmt dem Toten dafür eine DNAProbe, die in einer Miniurne aus Schwermetall und einem dekorativen Mahagoniholz-Kästchen zu Hause stehen kann. „Die Menschen möchten gerne einen kleinen Rest des Verstorbenen bei sich haben“, erklärt der ungarische Geschäftsführer Norbert Dudas seine Idee. Herkömmliche Beerdigungen werden damit nicht hinfällig. Die DNA-Bestattung ist lediglich eine Zusatzleistung.

Neben dem emotionalen Aspekt kann die DNA-Probe auch helfen, Erbstreitigkeiten zu schlichten oder Erbkrankheiten aufzuklären. „Vaterschaftstests sind jetzt auch nach dem Tod möglich“, sagt Biochemiker Alfred Looman, der mit seiner Firma „Gene Analysis Service GmbH“ die Entnahme vornimmt. So vermeide man eine Exhuminierung. „Bei Urnen oder anonymen Bestattungen kann die Genstruktur des Verstorbenen im Allgemeinen nicht mehr entschlüsselt werden“, sagt Looman.

Die DNA-Bestattung kostet 690 Euro inklusive einer Zweitprobe, die im Kühlfach von Looman ein Jahr lang aufbewahrt wird. Von den 140 Berliner Bestattungsunternehmen bieten sechs seit Anfang November den Service an. Allerdings hat die Sonderleistung noch kein Kunde in Anspruch genommen. jj

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