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Berlin: Neuling erscheint nicht vor Gericht

Der angeklagte Aubis-Manager ist krank und deshalb verhandlungsunfähig

Das neue Aubis-Verfahren wird wohl ohne den Angeklagten Christian Neuling beginnen. Der ehemalige Manager des Immobilienunternehmens wird nicht vor Gericht erscheinen, wenn an diesem Donnerstag sein Prozess wegen Steuerhinterziehung beginnt. Das sagte sein Verteidiger Erich Samson. Neuling sei „schwer krank“ und nicht transportfähig, so Samson. Der Verteidiger will am ersten Tag des neuen Verfahrens mit der Kammer Neulings Gesundheitszustand erörtern und vermutet, dass das Verfahren gegen den Ex-Manager abgetrennt wird.

Neuling, eine der Schlüsselfiguren der Berliner Bankenaffäre, war zuletzt als Marathon-Läufer ins Gerede gekommen. Der 63-Jährige ist seit Monaten verhandlungsunfähig, startete aber im September beim Berlin-Marathon. Er kam als 15 975. von mehr als 40 000 Teilnehmern ins Ziel. Sein Anwalt Wolfgang Ziegler erklärte dazu, Neuling habe auf Empfehlung seiner Ärzte am Lauf teilgenommen, um sein Selbstbewusstsein zu stärken.

Neuling und sein Aubis-Partner Klaus Wienhold hatten in den neunziger Jahren mit Hilfe von Krediten der Landesbank Plattenbauten in großer Zahl gekauft. Im Vorstand der Bank saß der damalige CDU-Fraktionschef Klaus Landowsky, ein Parteifreund der beiden. Ihm übergab Wienhold zwei Spenden von je 20 000 Mark. Das wurde 2001 bekannt. Im Untreue-Prozess gegen Landowsky und zwölf weitere ehemalige Manager der BerlinHyp stellten Staatsanwaltschaft und Verteidiger gestern weitere Beweisanträge. Ursprünglich sollten in der seit 16 Monaten laufenden Verhandlung Ende November die Plädoyers beginnen. Die Ex-Manager sollen unzureichend gesicherte Kredite an Aubis vergeben haben. Die Anklage wirft ihnen vor, sie hätten bei der Bewilligung von rund 240 Millionen Euro für Plattenbauwohnungen gegen Vorschriften verstoßen. wvb./K. G.

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