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Berlin: NICOLAIHAUS UND GALGENHAUS

„Das Teufelspack, es fragt nach keiner Regel./ Wir sind so klug, und dennoch spukt’s in Tegel“ – ein in Berlin stets gern zitierter Satz aus der Walpurgisnachtszene des „Faust I“, von Goethe dem „Proktophantasmisten“ in den Mund gelegt, einer Veralberung des Aufklärers Christian Friedrich Nicolai.

„Das Teufelspack, es fragt nach keiner Regel./ Wir sind so klug, und dennoch spukt’s in Tegel“ – ein in Berlin stets gern zitierter Satz aus der Walpurgisnachtszene des „Faust I“, von Goethe dem „Proktophantasmisten“ in den Mund gelegt, einer Veralberung des Aufklärers Christian Friedrich Nicolai. Auch Anekdotenhaftes gehört zur Geschichte des Nicolaihauses in der Brüderstraße 13 (oben, um 1875), es hatte auch alle Zeit der Welt, Geschichten zu sammeln. Um 1670 wurde es als barockes Bürgerhaus gebaut, doch steckt ältere Bausubstanz in dem dreigeschossigen, mit Neben- und Seitentrakten und einem Innenhof ausgestatteten Bau. Nicolai lebte dort von 1787 bis zu seinem Tod 1811. Das Gebäude steht leer, 2011 wurde es von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz für eine eigene Nutzung erworben. Nur wenig jünger ist das sogenannte Galgenhaus, Brüderstraße 10, gebaut 1688 für den Kammerrat Heinrich Phillipp von Happe (unten, um 1900). Den Namen verdankt es einer Legende. Demnach soll zur Zeit des Soldatenkönigs vor dem Haus ein des Diebstahls bezichtigtes Dienstmädchen gehenkt worden sein. Erst viel später sei der von einer Ziege verschleppte Löffel wieder aufgetaucht. Das Gebäude wurde im Vorjahr von der auf Gegenwartskunst spezialisierten Galerie Kewenig aus Köln erworben und wird für deren Zwecke denkmalgerecht saniert. Näheres über die Geschichte der Häuser und der Umgebung in: Claudia M. Melisch/Marina Wesner: St. Petri-Kirche. Ein Rundgang durch das historische Cölln in Berlin. (Berlin Story Verlag)

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