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Berlin: Noch längere Schlangen vor neuem Job-Center Wartende standen zwischen Baggern und Kränen

Chaotische Zustände vor dem neuen zentralen JobCenter für Berlin Mitte in Moabit: In einer mehr als 100 Meter langen Schlange warteten am Donnerstagvormittag die Menschen vor dem Eingang des Gebäudes in der Sickingenstraße 70/71 – direkt neben einer Baustelle. Bereits am Dienstag, als das aus vier ehemaligen Standorten zusammengelegte Job-Center eröffnet wurde, mussten hunderte Hartz- IV-Empfänger auf der Straße warten – teilweise im Regen.

Chaotische Zustände vor dem neuen zentralen JobCenter für Berlin Mitte in Moabit: In einer mehr als 100 Meter langen Schlange warteten am Donnerstagvormittag die Menschen vor dem Eingang des Gebäudes in der Sickingenstraße 70/71 – direkt neben einer Baustelle. Bereits am Dienstag, als das aus vier ehemaligen Standorten zusammengelegte Job-Center eröffnet wurde, mussten hunderte Hartz- IV-Empfänger auf der Straße warten – teilweise im Regen. Das Eingangsfoyer ist viel zu klein, um alle Besucher zu fassen, die von den Jobcentern neuerdings als „Kunden“ bezeichnet werden. Doch vom Dienstleistungsdenken keine Spur. In der Eingangshalle müssen die Menschen erneut in einer durch Absperrungen gebildeten, fünfzig Meter langen Reihe, warten. Am Eröffnungstag hatte Geschäftsführer Winfried Krüger den Andrang als einmaligen Vorgang dargestellt, weil die vier ehemaligen Anlaufstellen wegen des Umzugs bis zu drei Tage geschlossen waren. „Wir sind davon ausgegangen, dass es heute noch voller wird“, erklärte am Donnerstag nun die stellvertretende Geschäftsführerin Andrea Lutzeyer: Mittwochs hat das Job-Center geschlossen, „deshalb ist donnerstags immer mehr los“.

Anders als am Eröffnungstag waren viele der Wartenden nicht nur genervt, sondern auch durch Bauarbeiten gefährdet: Unmittelbar neben den Anstehenden wurde gearbeitet. Etliche Menschen standen direkt im Baustellenbereich oder hielten sich neben schweren Maschinen auf. Und voll beladene Schaufeln sausten über den Köpfen der Menge hinweg. „Ich werde die Bundesregierung verklagen“, sagte ein Anwohner, ein 33-jähriger Tonmeister: „Ich finde es untragbar, dass Menschen vor meiner Haustür derart entwürdigt werden.“

Bereits am Morgen hatte die Polizei einen Anruf erhalten: Die Warteschlange behindere den Verkehr. Vor Ort hätten die Beamten dann aber keine Verkehrsbehinderung festgestellt, hieß es beim zuständigen Polizeiabschnitt 33. Erst am Nachmittag schaltete die Polizei das Landesamt für Technische Sicherheit ein. Das wiederum verwies auf die Zuständigkeit des Tiefbauamtes.

„Wir werden für morgen Vorkehrungen treffen, damit die Besucher nicht gefährdet werden“, sagte Andrea Lutzeyer. „Auch wir finden die Situation für die Besucher nicht richtig und werden unsere Arbeitsabläufe so optimieren, dass die Wartezeiten kürzer werden“, verspricht Lutzeyer. Wann das sein soll, kann die Jobcenter-Chefin aber noch nicht sagen.dal

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