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Berlin: NPD-Aufmarsch: Position

Soll man denn über jedes Stöckchen springen, das die Nazis hinhalten - so fragt mancher angesichts des NPD-Aufmarsches am heutigen Sonnabend. Wertet eine große Gegenkundgebung diese unappetitliche Szene nicht lediglich auf?

Soll man denn über jedes Stöckchen springen, das die Nazis hinhalten - so fragt mancher angesichts des NPD-Aufmarsches am heutigen Sonnabend. Wertet eine große Gegenkundgebung diese unappetitliche Szene nicht lediglich auf?

Wir meinen, dies ist nicht so. Die Rechtsextremisten hatten die größte - vor allem internationale - Aufmerksamkeit, als sie ohne kritische Gegenöffentlichkeit am 29. Januar dieses Jahres, dem Vorabend des Jahrestages von Hitlers Machtergreifung, mit Fahnen und Schnürstiefeln durch das Brandenburger Tor zogen. Sie sind in der Lage und haben es darauf abgesehen, ihre provokativen Bilder auch alleine, ohne Gegendemonstranten, zu fabrizieren.

Verzichtet man auf eine Gegenaktion, sind dies die einzigen von Berlin ausgehenden Signale. Die Straße bleibt dann buchstäblich den Rassisten überlassen; aufgezeichnet von den Medien werden nur die antisemitischen Hetztiraden eines Horst Mahler.

Am 9. November haben Hunderttausende eindrucksvoll das Gesicht des anderen, des friedlichen und bunten Berlins gezeigt. Ich hoffe, viele von ihnen heute um 12 Uhr zur Kundgebung neben dem Roten Rathaus wiederzutreffen.

Sybill Klotz, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, ist Mitorganisatorin der Kundgebung.

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