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Berlin: Nummernschilder für Beamte?: Günter Matthes schrieb dazu bereits 1988

Über die Kennzeichnung von Polizeibeamten wird schon lange öffentlich diskutiert. Bereits vor 15 Jahren befasste sich Günter Matthes in seiner täglichen Rubrik "Am Rande bemerkt" mehr als einmal mit dem Thema.

Über die Kennzeichnung von Polizeibeamten wird schon lange öffentlich diskutiert. Bereits vor 15 Jahren befasste sich Günter Matthes in seiner täglichen Rubrik "Am Rande bemerkt" mehr als einmal mit dem Thema. Damals ging es hauptsächlich um Namensschilder für Kontaktbereichsbeamte (Kobs). Diese allerdings sollte ohnehin jeder Bewohner im Kontaktbereich kennen. Vor allem auch deshalb, weil sich die Kobs in jedem Haushalt vorstellten und ihre Visitenkarte mit dem vollständigen Namen hinterließen: "Die Kob-Kennzeichnung ist pure Kosmetik", schrieb -thes seinerzeit. "Den Kontaktbereichsbeamten sollte der Bürger nach ursprünglicher Absicht sogar kennen ... Das lenkt nur davon ab, daß eine auch dem Sicherheitsbedürfnis des Polizisten Rechnung tragende Identifizierungsmöglichkeit im Straßeneinsatz - etwa durch wechselnde Nummern - auf der Tagesordnung bleiben muss." Matthes stellte fest: "Es würde der politischen Entspannung dienen, weil es rechtsstaatliche Beweiserhebung erleichtert, wenn nicht überhaupt erst ermöglicht." Das stand am 3. November 1988 im Tagesspiegel. Bereits zwei Jahre zuvor hatte Matthes an das 19. Jahrhundert erinnert. Nach der Revolution 1848 trug der Schutzmann eine Nummer am Hut: "Ob wir wieder einmal so fortschrittlich werden wie 1848?"

weso

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