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Wahlkampftermin mit Tim Krause (AfD), vor dem Brandenburger Landtag, Potsdam, 01.09.2021, Foto: Sebastian Gabsch

© Sebastian Gabsch PNN/Sebastian Gabsch PNN

Nur die AfD verzeichnet Mitgliederzuwachs: Brandenburgs Parteien vor der Landtagswahl

Mit Ausnahme der AfD konnten die Brandenburger Parteien die Zahl ihrer Mitglieder im vergangenen Jahr kaum steigern. Doch 2024 hoffen die Parteistrategen auf mehr Mobilisierung und deutlichen Zuwachs.

Die Zahl der Mitglieder in den Brandenburger Parteien hat sich im vergangenen Jahr recht unterschiedlich entwickelt. Während die Mitgliederzahl bei den mitgliederstärksten Parteien SPD und CDU weitgehend stagnierte, konnte die AfD bei steigenden Umfragewerten auch einen deutlichen Mitgliederzuwachs melden. Auch Grüne und BVB/Freie Wähler hatten einen leichten Zuwachs, während die Linke wegen vieler Sterbefälle ein deutliches Minus verzeichnete. Auch die FDP hat einige Mitglieder verloren, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.

In Brandenburg regiert seit 2019 eine rot-schwarz-grüne Koalition. Alle Parteien hoffen im laufenden Superwahljahr mit Europa-, Kommunal- und Landtagswahl auf einen Zuwachs von Mitgliedern.

Die Brandenburger AfD meldete zum Jahresbeginn einen Zuwachs von rund 700 Mitgliedern im vergangenen Jahr. Damit habe die Partei knapp 2200 Mitglieder, sagte Landesparteichefin Birgit Bessin.

Stagnation bei SPD und CDU

Die SPD registrierte nach vorläufigen Zahlen zum 31. Dezember 5811 Mitglieder, 81 weniger als zum 1. Januar 2023. Ziel sei es, wieder über die Marke von 6000 Mitglieder zu kommen, sagte Generalsekretär David Kolesnyk. „In Wahljahren geht es üblicherweise hoch, da insgesamt eine größere Politisierung herrscht, aber Parteien auch sichtbarer auf der Straße sind, während in Nichtwahljahren die Zahlen, wie dieses Jahr, leicht sinken.“ Auch die Corona-Pandemie habe eine ungewohnt negative Tendenz gebracht.

Bei der CDU waren zum 31. Dezember 5385 Mitglieder eingeschrieben. Im vergangenen Jahr habe es 241 Eintritte und 245 Austritte gegeben, teilte die Landespartei mit. „Wir erwarten, dass im Zuge der Kommunalwahlen auch mehr Mitglieder gewonnen werden können“, sagte Generalsekretär Gordon Hoffmann. „Dazu ist schon jetzt zu merken, dass sich immer mehr Menschen, die von der Politik der Ampel enttäuscht sind, bei uns engagieren wollen.“

Die Linke musste im vergangenen Jahr einen Rückgang der Mitgliederzahl um 350 auf 4150 Parteimitglieder verkraften. Dies sei aber im Wesentlichen auf eine überdurchschnittlich hohe Zahl von Sterbefällen zurückzuführen, teilte Landesgeschäftsführer Stefan Wollenberg mit. In der Jahresbilanz gebe es auch 180 neue Mitglieder, gegenüber 60 Eintritten im Jahr 2022.

Linke sieht nach Abspaltung Gewinne bei Mitgliedern

Seit der Abspaltung des Bündnisses Sarah Wagenknecht seien im vergangenen Jahr besonders viele neue Mitglieder der Linke gewonnen worden, berichtete Wollenberg. „So haben wir in den letzten zwei Monaten des Jahres 2023 beinahe doppelt so viele Mitglieder gewonnen wie im gesamten Jahr 2022.“ Die Zahl der Austritte habe nach der Gründung des Bündnisses im Oktober dagegen deutlich abgenommen.

Bei den Brandenburger Bündnisgrünen wurden Ende vergangenen Jahres 2693 Mitglieder registriert, 60 mehr als zum 1. Januar 2023. „Unser Landesverband wächst ständig weiter„, sagte der stellvertretende Pressesprecher Victor Böse.

BVB/Freie Wähler meldete 71 neue Mitglieder im vergangenen Jahr, bei 6 Austritten. Damit stieg die Zahl der Mitglieder zum Ende vergangenen Jahres auf 910. „Aufgrund unserer Organisationsstruktur als Bündnis der Wählergruppen ist aber vor allem entscheidend, dass 10 neue Wählergruppen hinzugestoßen sind“, erklärte der Landesvorsitzende Péter Vida. Die nicht im Landtag vertretene FDP blieb im vergangenen Jahr mit einem Minus von 28 auf einem Stand von 1553 Parteimitgliedern stabil. (dpa)

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