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Orkan "Kyrill": Ausnahmezustand in Berlin

Orkantief "Kyrill" hat auch Berlin fest im Griff. In der Hauptstadt wurden Flüge gestrichen. Die Feuerwehr rief den Ausnahmezustand aus, bis zu 1500 Kräfte sind im Einsatz.

Berlin - Der Höhepunkt des Orkans wurde erst gegen Mitternacht erwartet. Es könnte der heftigste Orkan seit dem Unwetter von 2002 werden, sagte Meteorologe Hans-Werner Voß vom DWD. Über Stunden regnete es außergewöhnlich heftig. Die Innenverwaltung ging bisher nicht von einer Katastrophensituation aus.

Auf den Flughäfen Tegel, Tempelhof und Schönefeld wurde alles festgezurrt. Insbesondere leichte Privatmaschinen auf dem innerstädtischen Flughafen Tempelhof wurden nach Angaben der Berliner Flughafen-Gesellschaft gesichert. Bis zum Abend mussten über 20 Flüge von und nach Berlin gestrichen werden. Windgeschwindigkeiten von über 105 Stundenkilometern machten zudem am Donnerstagabend die Abfertigung am Flughafen Schönefeld teilweise unmöglich.

Die Berliner Polizei rief die Einwohner auf, die aktuellen Wettermeldungen zu verfolgen und nach Möglichkeit in geschlossenen Räumen zu bleiben. Wer im Freien unterwegs sein muss, sollte Abstand von Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen halten. Bezirksämter wie das in Mitte schlossen am Mittag in eigener Regie. In Charlottenburg-Wilmersdorf machten auch Bürgerämter, Bibliotheken und Volkshochschulen dicht. Einzelne Schulen, Kitas und Horte hatten die Eltern gebeten, ihre Kinder aus Sicherheitsgründen frühzeitig abzuholen.

Zahlreiche Straßen unter Wasser

Die Berliner Feuerwehr rief wegen des Unwetters den Ausnahmezustand aus. Im Süden Berlins seien bereits Windstärken von 110 km/h gemessen worden. Zahlreiche Straßen und Keller standen unter Wasser. Den Angaben zufolge waren am Abend bis zu 1500 Kräfte im Einsatz.

Die Bahn stellte in der Region und Mecklenburg-Vorpommern Reserve- und Reparaturzüge bereit. Die Berliner Verkehrsbetriebe legten fest, die Geschwindigkeit von Zügen auf Hochbahn-Strecken auf 40 Stundenkilometer zu drosseln. Es sei aber nicht geplant, den Verkehr einzustellen, sagte ein Sprecher. Bei dem bislang schwersten Sturm in der Region waren im Juli 2002 insgesamt acht Menschen ums Leben gekommen, 39 wurden verletzt. (tso/ddp)

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