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Berlin: Pariser Platz: Der Platz erhält einen neuen Boden aus Granit

Aus Polen stammende schlesische Granitsteine werden bald das Bild des Pariser Platzes bestimmen. Gepflastert werden damit die Fahrbahnen, die künftig breiteren Gehwege erhalten Platten aus Granit.

Aus Polen stammende schlesische Granitsteine werden bald das Bild des Pariser Platzes bestimmen. Gepflastert werden damit die Fahrbahnen, die künftig breiteren Gehwege erhalten Platten aus Granit. Die über 17 Meter breite Mittelinsel wird in ihrer Länge den beiderseits vorhandenen Grünflächen angepasst, mit einer Granitkante leicht erhöht und mit Bernburger Mosaik gepflastert. Stadtentwicklungssenator Peter Strieder erwartet keine Steinwüste. Sollten die Arbeiten Mitte 2003 abgeschlossen sein, habe Berlin seinen einst schönsten und repräsentativsten Empfangs- und Eingangsraum zurückerhalten.

Strieder gab gestern auf einem Stück Musterpflaster mitten auf dem Platz den Startschuss für den Straßenbau, der das berühmte Areal in seinen historischen Maßen wieder herstellen, ihm ein eigenes Gesicht geben soll. Die Entwürfe stammen aus dem Haus der Senatsverwaltung. Bislang sei es nur um die Bauten ringsum gegangen, jetzt aber sei es höchste Zeit, sich dem Platz selbst zu widmen, sagte Strieder. Rund 5,5 Millionen Mark aus Mitteln der Hauptstadtentwicklung sind veranschlagt, der Bund zahlt zwei Drittel. Am Montag beginnen die Arbeiten auf der Südhälfte, gepflastert wird diagonal zu den Fahrbahnachsen, um ein Bild der Eintönigkeit zu vermeiden. Der Ost-West-Durchgangsverkehr am Brandenburger Tor soll ständig gewährleistet sein, die Bauarbeiten werden in der Zeit zwischen Berlin-Marathon und Tag der Deutschen Einheit unterbrochen.

Das ausgesuchte Pflaster ist grau, ein Gelb-Ton stand zur Diskussion, wurde aber wegen der gelblichen Fassaden ringsum verworfen. Der schlesische Granit ist glatt geschliffen, um "Rollgeräusche" des Verkehrs weitgehend zu vermeiden und damit die Anlieger zu schonen. Die Autofahrer werden beim Anblick des Pflasters auch das Gefühl haben, weniger Gas geben zu müssen, weil sie nicht mehr auf einer normalen Straße fahren, sondern fast auf einem Gehweg. Die Bauarbeiten sollen mit den noch laufenden Hochbau-Projekten am Pariser Platz, der französischen Botschaft und der Akademie der Künste, abgestimmt werden. Auch beim lang erwarteten Bau der amerikanischen Botschaft - der Senat hofft auf eine Entscheidung des neuen Botschafters - muss das neue Pflaster nicht wieder aufgerissen werden. Die Baustelle könnte von der Behren- und der Ebertstraße beliefert werden.

Auch die gesponserte Sanierung des Brandenburger Tores soll keinen Einfluss auf die Pflasterarbeiten haben. Strieder sprach gestern beim Anblick des Tores von der Möglichkeit, dass Berlins Wahrzeichen erst zum Tag der Deutschen Einheit 2002 wieder enthüllt wird. Das Landesdenkmalamt prüfe derzeit, ob mehr saniert werden müsse als zunächst erwartet.

Noch ist geplant, mit dem Abbau der Gerüste Anfang Februar 2002 zu beginnen. "Wir sind mit den Arbeiten nicht in Verzug", versicherte gestern die private Stiftung Denkmalschutz Berlin.

C. v. L.

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