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Berlin: Patienten vor Ort befragen

„Viele Menschen aus weniger gut versorgten Kiezen berichten mir von ihrer Angst, dass sie im Ernstfall von naher Hilfe ausgeschlossen werden könnten. Weil sich viele Mediziner dort ansiedeln, wo sie mehr Privatpatienten versorgen können, sind Fachärzte aus sozial schwachen Bezirken in bürgerliche Stadtteile gewandert.

„Viele Menschen aus weniger gut versorgten Kiezen berichten mir von ihrer Angst, dass sie im Ernstfall von naher Hilfe ausgeschlossen werden könnten. Weil sich viele Mediziner dort ansiedeln, wo sie mehr Privatpatienten versorgen können, sind Fachärzte aus sozial schwachen Bezirken in bürgerliche Stadtteile gewandert. Insbesondere ältere Menschen haben nun zunehmend Schwierigkeiten. Erschreckend ist, dass sich Verantwortliche und Ärztevertreter nicht ausreichend für eine wohnortnahe Versorgung für besonders Hilfebedürftige einsetzen. Für eine bessere Bedarfsplanung wissen wir aber noch zu wenig darüber, wie Patienten die Lage wirklich sehen. Bisher geht es nur darum, dass die Zahl der Mediziner in Berlin ingesamt ausreichend groß ist – nicht aber darum, wo in einem Bezirk welcher Spezialist gebraucht wird. Wie kann der Bedarf an Ärzten feiner gesteuert werden? Notwendig sind Befragungen, mit denen die Anforderungen etwa der Bewohner in Neukölln repräsentativ erfasst werden, so dass sie in die Planung einbezogen werden können. Ich habe vorgeschlagen, modellhaft solche Umfragen zu starten, damit der Druck auf eine bedarfsgerechte Planung ärztlicher Versorgung gezielter erfolgen kann.“ hah

Karin Stötzner

wurde durch die Senatorin für Gesundheit zur Patientenbeauftragten für Berlin berufen. 2004 hat die Soziologin dieses Amt als honorierte Nebentätigkeit übernommen

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