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Berlin: Personal-Roulette im Erzbistum

Sparplan: Gemeinden müssen mit weniger Mitarbeitern auskommen

Die katholischen Gemeinden in Berlin werden künftig mit deutlich weniger Personal auskommen müssen. Am Donnerstag haben die obersten Gremien des Erzbistum dem Sanierungsplan der Unternehmensberater von McKinsey zugestimmt, kommenden Dienstag wird das Konzept offiziell vorgestellt. McKinsey wird noch bis August und damit länger als geplant im Bistum tätig sein.

Der Sparplan sieht vor, dass die Anzahl der Gemeinden halbiert werden soll und dass es pro 3800 Kirchenmitgliedern vier hauptamtliche Stellen geben wird, zwei pastorale und zwei technische. Zu den Technikern zählen auch die Kirchenmusiker. Die jetzt noch 207 Pfarreien werden im Schnitt je zwei Stellen einsparen müssen. Bisher gab es in Berlin überhaupt keinen festen Stellenschlüssel. Der künftige entspricht dem, der in vielen westdeutschen Gemeinden üblich ist. McKinsey hat sich bei seinen Berechnungen am Nachbarbistum Hamburg orientiert.

Die Gemeinden sollen künftig größere Freiheit haben und selbst entscheiden können, ob sie zum Beispiel lieber zwei Küster einstellen oder nur einen Küster und dafür noch einen Organisten.

Das Bistum muss 148 Millionen Euro Schulden abbauen. Knapp 50 Millionen Euro stellen die anderen Bistümer als Kredit zur Verfügung, aber nur, wenn die Bistumsleitung die Sparmaßnahmen umsetzt. Ernst Pulsfort, der Rektor der Katholischen Akademie, bezweifelt, dass das gelingen kann, wenn es so weiter geht wie bisher. Pulsfort hat das Zusammenwirken der verschiedenen Gremien des Bistums kritisiert. Er könne sich nicht vorstellen, dass sich ohne personelle Erneuerungen die anstehenden Reformen umsetzen lassen.

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