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Berlin: Plakat-Aktion: Rosh: Spendenaufruf erfolgreich

Die vergangene Woche gestartete, provokative Spendenkampagne für das Holocaust-Mahnmal ist aus Sicht der Veranstalter "ziemlich erfolgreich" angelaufen. Wie Initiatorin Lea Rosh am Montag sagte, gebe es zwar noch keine konkreten Zahlen, wie viele Spenden bislang eingelaufen sind.

Die vergangene Woche gestartete, provokative Spendenkampagne für das Holocaust-Mahnmal ist aus Sicht der Veranstalter "ziemlich erfolgreich" angelaufen. Wie Initiatorin Lea Rosh am Montag sagte, gebe es zwar noch keine konkreten Zahlen, wie viele Spenden bislang eingelaufen sind. In den vergangenen Tagen hätten aber zahlreiche Unterstützer wesentlich mehr als die fünf Mark eingezahlt, die mit einem Anruf bei einer 0190-Nummer von der Telefonrechnung abgezogen werden. "Wir haben etliche Spenden in Höhe von 100 und 500 Euro bekommen", sagte die Vorsitzende des Förderkreises. Mit dem Geld sollen die vom Bund getragenen Kosten von 50 Millionen Mark um fünf Millionen Mark aufgestockt werden, um damit das Dokumentationszentrum einzurichten.

Wenig Verständnis zeigte Rosh für die Kritik, die nach Vorstellung der Kampagne laut geworden war. Sie verteidigte die Verwendung des Spruches "Den Holocaust hat es nie gegeben" als Zitat. Nachdem der Vizepräsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Michel Friedman, seine Ablehnung bekundet hatte, erklärte am Wochenende auch die Interessengemeinschaft niedersächsischer Gedenkstätten, durch die Werbekampagne werde "die seriöse Bildungs- und Erinnerungsarbeit der KZ-Gedenkstätten untergraben". Rosh hielt dem entgegen, dass das Plakat durch die Unterzeile "von jedem intelligenten Menschen verstanden werden kann". In der Unterzeile wird erklärt, dass das Mahnmal die Erinnerung an den Massenmord an den europäischen Juden aufrecht erhalten soll.

Unterdessen hat sich beim Pro & Contra des Tagesspiegels eine Mehrheit gegen die Kampagne ausgesprochen. Am Wochenende hatten wir gefragt: "Ist die Holocaust-Leugnung geeignet, um Spenden für das Mahnmal zu sammeln?" Lediglich 18,8 Prozent der Anrufer antworteten mit Ja, 81,2 Prozent mit Nein.

lvt

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