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Berlin: Poelchau-Oberschule: Hockey und Rudern auf dem Stundenplan

Drei Sportschulen gab es bisher in der Stadt, reformierte Überbleibsel der DDR. Nun kommt mit der Poelchau-Oberschule in Charlottenburg die erste Talentschmiede im Westen dazu.

Drei Sportschulen gab es bisher in der Stadt, reformierte Überbleibsel der DDR. Nun kommt mit der Poelchau-Oberschule in Charlottenburg die erste Talentschmiede im Westen dazu. "Eine Sternstunde des Berliner Leistungssports", nannte Dietrich Gerber, Vizepräsident des Landessportbundes, die Schule, die seit 1997 ein sportliches Profil entwickelte und ab dem Schuljahr 2001 / 02 drei Klassen pro Jahrgang für Leistungssportler anbietet.

Für Schulsenator Klaus Böger ist die Sportschule kein Luxus, schließlich habe der Leistungssport eine große gesellschaftspolitische Bedeutung. So wird es an der Poelchau-Schule neben den drei Sportklassen ab Stufe Sieben auch weiterhin drei "Regelklassen" mit anderen Schülern geben.

"Unsere Talente müssen international die gleichen Chancen haben", sagte der Präsident des Landessportbundes, Peter Hanisch. So ist der Verband eng in die vorbereitende Planung eingebunden gewesen. Von den drei Sportklassen pro Jahrgang sollen die Schüler zweier Klassen vom Sportbund und von Verbänden ausgewählt werden. Die Anwärter für die dritte Sportklasse werden weiter von der Schule selber gesichtet. Schon jetzt ist die Zahl der Bewerber für die Sportzüge doppelt so hoch wie die Zahl an Plätzen. In Zukunft werden junge Nachwuchssportler in Hockey, Rudern, Leichtathletik, Schwimmen, Wasserball und Moderner Fünfkampf von Landestrainern trainiert. Als Projektsportarten bleiben auch weiterhin Fußball, Tischtennis, Volleyball und Basketball im Angebot.

Zehn Stunden sollen die Nachwuchshoffnungen in Zukunft pro Woche an der Schule trainieren können. Somit entsteht um den Halemweg in Charlottenburg geradezu ein Sportlabor, gibt es doch hier schon einen sportbezogenen Hort, eine Sport-Grundschule und ein Freizeitheim mit ebensolcher Ausrichtung. Schulleiter Rüdiger Barney will aber dennoch nicht nur auf Training setzen: "Es hat keinen Wert, Schüler mit zehn Stunden Sport zu belasten, wenn die schulischen Leistungen nicht stimmen." Allerdings sei der Notendurchschnitt unter Sportschülern meist besser als in den Regelklassen: "Wer so viel Disziplin aufbringt, der hat auch meist im Unterricht wenig Probleme", meint Barney. Er hat sich nach jahrelangem Tauziehen gegen Konkurrenz aus Wedding und Neukölln durchgesetzt. Um der Gesamtschule nun auch ein besseres schulisches Profil zu geben, darf Barney ab sofort auch eine gymnasiale Oberstufe aufbauen. Hartnäckigkeit wird eben manchmal belohnt.

clw

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