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Eine Filiale der Deutschen Bank in Berlin-Mariendorf wurde überfallen. Was genau geschah, ist noch unklar.

© Roland Weihrauch / dpa

Update

Berlin-Mariendorf: Deutsche Bank überfallen: Täter flüchtig

Am Freitagvormittag brachen Kriminelle in eine Filiale der Deutschen Bank am Mariendorfer Damm ein und sperrten sechs Menschen ein. Das SEK rückte an, konnte die Täter aber nicht stellen. Sie türmten ohne Beute.

Mindestens zwei, nach Einschätzung der Ermittler aber eher drei Kriminelle sind am Freitagvormittag in Mariendorf bei einem Bankeinbruch am hellichtem Tag leer ausgegangen. Polizeisprecher Winfrid Wenzel sprach von einer "sehr skurrilen und spektakulären Tatbegehung, die für die Täter aber nicht zum Erfolg führte." Kleiner Wermutstropfen für die Polizei: Allen Tätern gelang die Flucht, und zwar zu Fuß über einen Hinterhof, einen Zaun und ein Nachbargrundstück. Nach den Männern wird gesucht. Allerdings lag bis zum Freitagnachmittag noch keine Täterbeschreibung vor.

Mit Kette, Schloss und Stacheldraht

Die Einbrecher hatten sich für ihren Beutezug eine Filiale der Deutschen Bank am Mariendorfer Damm in der Nähe des U-Bahnhofs Westphalweg ausgesucht. Kurz nach elf Uhr schritten sie zur Tat, ausgerüstet mit etwas Stacheldraht, Metallgliederketten und Vorhängeschlössern. "Hinweise auf eine Bewaffnung der Täter gibt es derzeit nicht", so Wenzel. Ein Krimineller lief zum Haupteingang der Bank und verriegelte die Tür von außen mit Kette und Schloss. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich vier Bankangestellte und zwei Kunden in der Filiale auf. Sie bemerkten den Täter, konnten aber nicht verhindern, dass sie von ihm eingesperrt wurden. Einer der Angestellten löste den Alarm aus.

Polizei fürchtete Bankraub und Geiselnahme

"Es bestand zunächst der Verdacht, dass es einen Bankraub mit Geiselnahme geben könnte“, so Wenzel. Ein Spezialeinsatzkommando rückte nach Mariendorf aus, der Mariendorfer Damm wurde zwischen Alt-Mariendorf und der Kreuzung Eisenacher Straße/Kurfürstenstraße in beide Richtungen vollgesperrt. Eine Polizeistreife erreichte den Tatort als erstes. Es gelang den Beamten, durch einen Spalt in der Eingangstür Kontakt zu den Eingeschlossenen aufzunehmen. Als sie sicher waren, dass keine unmittelbare Gefahr drohte, brachen sie das Vorhängeschloss kurzerhand auf und brachten die sechs Leute in Sicherheit.

Einbruch in den Keller

Offenbar hatten die Täter die Leute eingesperrt, um die Polizei zu beschäftigen und so von ihrem eigentlichen Vorhaben abzulenken. "Über eine zwanzig Meter entfernte Hofzufahrt gelangten zwei Männer zum Hintereingang der Bank und verschafften sich mit Gewalt Zutritt zu den Kellerräumen", sagte Wenzel. Die Täter hatten es mutmaßlich auf den Tresorraum und die dort befindlichen Schließfächer abgesehen. Das Tor an der Zufahrt zum Hof war von den Tätern ebenfalls mit einer Kette und einem Schloss versperrt worden, außerdem hatten sie offenbar Stacheldraht ausgelegt, um etwaige Verfolger zu behindern. Unklar ist noch, ob der Mann vom Haupteingang hinterher auch beim Kellereinbruch dabei - oder ob die Kriminellen zu Dritt waren. Die Ermittler gehen von letzterer Variante aus.

SEK durchsucht Räume - ohne Erfolg

Nachdem die Eingeschlossenen in Sicherheit war, ging das schwer bewaffnete Spezialeinsatzkommando auf die Suche nach den Tätern. Sie durchsuchten sämtliche Räume, wurden aber nicht mehr fündig. Mutmaßungen, wonach die Männer die Schließfächer aufsprengen wollten, bestätigte die Polizei nicht. Um 12.40 Uhr wurde schließlich Entwarnung gegeben.

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