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Berliner Schulen: Rütli-Wachschutz muss Polizei dazuholen

Rund eine Woche nach Einführung eines privaten Wachschutzes an Neuköllner Schulen hat ein Sicherheitsmitarbeiter erstmals die Polizei alarmiert. Wegen Streitigkeiten war ein Gruppe von 30 Jugendlichen vor der Rütli-Schule aufgetaucht.

Die Beamten seien am Vormittag von dem Mitarbeiter darüber informiert worden, dass mehrere Schüler der Rütli-Oberschule mit Jugendlichen von außerhalb der Lehranstalt in Streit geraten seien, teilte die Polizei mit. Den Angaben der Wachschützer zufolge hatte bereits am Montag ein 15-jähriger Schüler zusammen mit mehreren Begleitern seine Ex-Freundin verbal bedroht und deren Bekannte ins Gesicht geschlagen, wie der Sprecher sagte. Dieser Vorfall wurde der Polizei nicht gemeldet. Offenbar um Revanche zu üben, erschien heute Vormittag eine Gruppe von rund 30 Jugendlichen an der Schule. Die Sicherheitsbediensteten alarmierten daraufhin die Polizei. Dieser gelang es, die Lage schnell zu beruhigen.

Bei dem bundesweit bislang einmaligen Projekt werden seit Montag vergangener Woche in Neukölln 13 Schulen von je zwei privaten Sicherheitsleuten geschützt. Ziel des 200.000 Euro teuren Vorhabens ist es, die Gewalt auf Schulhöfen durch schulfremde Kinder und Jugendliche einzudämmen. In dem Berliner Bezirk war es in der Vergangenheit immer wieder zu Angriffen auf Lehrer und Schüler gekommen.

Die Rütli-Oberschule in Berlin-Neukölln war im März 2006 durch einen Hilferuf des Lehrerkollegiums in die Schlagzeilen geraten. In einem Brief hatten sich die Pädagogen über die unhaltbaren Zustände und die hohe Gewaltbereitschaft an der Hauptschule beklagt, an der mehr als 80 Prozent der Schüler nichtdeutscher Herkunft sind. Der Appell löste eine bundesweite Debatte über die Bildungs- und Integrationspolitik aus. (mhz/ddp)

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