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Charlottenburg: Mumifizierte Leiche ist kein Verbrechensopfer

Grausiger Fund: Spaziergänger haben am Mittwochnachmittag in einem Waldgebiet im Grunewald einen mumifizierten Leichnam entdeckt. Die Frau ist offenbar keinem Verbrechen zum Opfer gefallen. Vor zwei Jahren fand eine Spaziergängerin schon einmal eine mumifizierte Tote.

Die am Mittwoch in Charlottenburg tot aufgefundene Frau ist vermutlich nicht Opfer eines Verbrechens geworden. Bei der Obduktion seien keine Hinweise auf ein Fremdverschulden festgestellt worden, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Weitere gerichtsmedizinische Untersuchungen in den kommenden Tagen sollen die genaue Todesursache klären. Auch die Identität der Frau ist noch nicht bekannt. Die vollständigen Untersuchungsergebnisse liegen erst in den kommenden Tagen vor.

Zunächst will die Polizei prüfen, ob es sich um eine bereits vermisste Person aus Berlin handeln könnte. Sollte dies nicht der Fall sein, wird die Suche auf weitere Vermisstenfälle außerhalb Berlins ausgeweitet.

Im Mai 2006 war schon einmal eine mumifizierte Leiche in Berlin gefunden worden. Eine Spaziergängerin, die mit ihrem Hund auf der Oranienburger Straße unterwegs war, entdeckte am Monbijou-Park unter einem Bauschutthaufen den Leichnam. Die Grünanlage wurde zu der Zeit umgestaltet und war teilweise eingezäunt. Eine Obduktion ergab, dass es sich bei der Leiche um eine Frau aus Schöneberg handelte, die bereits seit 1992 vermisst wurde. Damals konnte die Person erst nach knapp einem Jahr identifiziert werden. Sie war einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen.

Bei der Mumifikation erfolgt die Konservierung auf natürlichem Wege. Im Gegensatz zur Mumifizierung wie sie vom Menschen betrieben wird und vor allem aus dem alten Ägypten bekannt ist. Die vollständige oder teilweise Mumifikation von Leichen entsteht beispielsweise durch eine niedrige Umgebungstemperatur in Verbindung mit trockener Luft. Zudem wenn es zugig ist oder giftige Einflüsse aus der nächsten Umgebung bestehen. Auch durch starke Kälte kann Mumifikation auf natürlichem Wege entstehen. Bekanntestes Beispiel hierfür ist "Ötzi", die Leiche eines 45-Jährigen, der aus dem Jahr 3340 v. Chr. stammte. Sein vollständig erhaltener Körper wurde 1991 in der Grenzregion zwischen Nord- und Südtirol gefunden. (imo/mpr)

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