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Vor Gericht (Symbolbild).

© dpa

Ehedrama in Berlin-Treptow: Messer zwölf Zentimeter tief in den Kopf der Frau gerammt

Sie sind seit 20 Jahren verheiratet. Doch nach einer Bandscheibenoperation habe er sich "sehr verändert", erzählte die Frau am Montag vor Gericht. Vor sechs Monaten rammte ihr Mann ihr ein Messer zwölf Zentimeter tief in den Kopf.

Der Täter zitterte, als seine Frau am Montag den Saal des Landgerichts in Moabit betrat. Es grenzt an ein Wunder, dass die 52-Jährige überlebte. „Er hat mir ein Messer in den Kopf gerammt, es steckte in der Schläfe“, sagte sie sechs Monate später im Prozess gegen ihren Ehemann. Zwölf Zentimeter tief drang die Klinge ein. Die Frau schaffte es dennoch, in den Hausflur zu entkommen.

Der 55-jährige Berufskraftfahrer und die Verkäuferin sind seit 20 Jahren verheiratet. „Es gab keinen Streit, aber er hatte sich nach einer Bandscheibenoperation sehr verändert“, sagte die Frau. Peter G. begab sich in psychologische Behandlung. Zunehmend sei er „ängstlich und depressiv“ gewesen, so die Frau. Andererseits habe er sie - „wenn er durch den Wind war“ - auch bedroht. Ihr und ihrem Sohn habe er angekündigt: „Ich bringe euch am besten um und gehe in den Knast.“

In der Wohnung versteckte Peter G. lange Messer. Unter dem Kopfkissen, an der Couch oder im Arbeitszimmer. Zwei Wochen vor dem Geschehen fuchtelte er mit einer Klinge vor seiner Frau herum. „Er wollte mich nicht zur Arbeit lassen“, sagte die Verkäuferin. Für sie war es genug. Sie zog zu ihrer Mutter. Aus Angst, der bis zu seiner Erkrankung so friedfertige Mann könnte tatsächlich auf sie losgehen.

Er saß am Tattag grübelnd in der Wohnung in Treptow. „Ich dachte, ich schaffe es nicht ohne sie“, sagte er im Prozess wegen versuchten Totschlags. Seine Frau kam, um Post zu holen. „Ich wollte, dass sie zurückkommt, sie wollte nicht, ich holte ein Messer.“ Zwei Stiche in die Brust, einer in den Kopf. Bis heute leidet sich erheblich unter den Folgen.

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