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Internetbetrug: 25-Jähriger missbrauchte Konten gutgläubiger Frauen

In einem Prozess um betrügerische Online-Überweisungen muss sich ein junger Mann vor dem Berliner Landgericht verantworten. Er soll sechs Frauen um 65.000 Euro geprellt haben.

Der berufslose Angeklagte soll sich von Juli 2006 bis Juni vergangenen Jahres mit unbekannten Mittätern der Konten mehrerer junger Frauen bedient haben, um an durch sogenanntes Phishing abgebuchtes Geld heranzukommen. Dorthin sollen die Beträge überwiesen und ihm anschließend ausgehändigt worden sein.

Unter dem Vorwand, viel Geld aus einem Autoverkauf zu erwarten, soll er die gutgläubigen Frauen überredet haben, ihre Bankverbindung dafür zur Verfügung zu stellen. Zwei der Frauen habe er unter Druck gesetzt, heißt es, indem er entweder mit Misshandlungen oder der Offenbarung eines Seitensprungs gegenüber dem Lebensgefährten drohte. Nur in einem Fall wurde das Geld nicht ausgezahlt, weil die Bank den Betrug erkannte. Der Angeklagte wollte sich zu den Vorwürfen zunächst nicht äußern.

Vier Frauen, darunter auch eine 50-jährige Ärztin, hatte der Angeklagte für seine "Unternehmungen" angeheuert. "Ich war so blauäugig", sagte die Medizinerin. Ihren Angaben nach war sie in der S-Bahn vom Angeklagten angesprochen worden. Wach geworden sei sie erst, als das geprellte Opfer bei ihr anrief. Eine 21-Jährige, die ebenfalls alle ihre Kontodaten dem 25-Jährigen gab, hatte sich im Gegenzug von ihm Hilfe bei der Arbeitssuche erhofft. Beide Frauen berichteten, dass sie auch Handyverträge für den Mann abgeschlossen hatten und auf den Rechnungen sitzengeblieben seien. (nal/ddp)

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