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Kriminalität: Rätsel um Toten in Neukölln

Der Tod eines 30-jährigen Mannes, der in der Nacht zu Sonnabend auf der Neuköllner Karl-Marx-Straße schwer verletzt aufgefunden wurde und noch dort verstarb, bleibt für die Polizei weiterhin rätselhaft. Man sucht nach Zeugen.

Noch habe sich kein Zeuge gemeldet, sagte eine Sprecherin. In der kommenden Woche soll es einen offiziellen Zeugenaufruf geben. Bis dahin soll auch durch eine Obduktion geklärt werden, ob die Verletzungen von einem Unfall oder einem Gewaltdelikt stammen.

Es war am Freitag kurz vor Mitternacht, als Passanten das Opfer neben einem parkenden Auto an der Ecke Karl-Marx-Straße und Braunschweiger Straße in einer großen Blutlache liegen sahen. Mehrere Personen verständigten daraufhin Polizei und Feuerwehr. Trotz schnellen Eintreffens der Rettungskräfte konnte der Notarzt den Mann nicht stabilisieren. Dieser hatte sehr schwere Verletzungen am Kopf erlitten und starb noch auf der Straße. Gerichtsmediziner transportierten die Leiche ab. Mit dem Ergebnis der Obduktion wird erst an diesem Montag gerechnet.

Unterdessen sicherten Kriminalpolizei und Verkehrsunfalldienst sämtliche Spuren. Offenbar könne die Art der Verletzungen auf einen Unfall wie auf ein Gewaltverbrechen hindeuten, teilte die Polizei mit. In beiden Fällen wiegt der Tatvorwurf schwer. So könnte es sich entweder um einen besonders schweren Fall von Fahrerflucht handeln oder um ein Tötungsdelikt. Die Polizei sucht nun nach Menschen, die den Vorfall beobachtet haben könnten.

Die Karl-Marx-Straße ist dort, wo der Mann gefunden wurde, einigermaßen belebt. In unmittelbarer Nähe befinden sich drei Spätshops, zwei Restaurants und mehrere Spielcasinos, die rund um die Uhr geöffnet haben. Außerdem ist der an der Ringbahn gelegene S-Bahnhof Neukölln nicht einmal 200 Meter entfernt. Gerade am Wochenende tummeln sich um diese Uhrzeit etliche Studenten und Anwohner in den zahlreichen Bars in der angrenzenden Emser Straße.

Dennoch kann die Polizei bisher keinen neuen Hinweisen nachgehen. Niemand will einen Unfall oder Überfall bemerkt haben. Bei dem Opfer soll es sich um den Polen Lukacz C. handeln. Er soll nur einen Reisepass bei sich getragen haben. Ob er in Berlin gewohnt und gearbeitet hatte oder als Tourist unterwegs war, konnte die Polizei am Sonntag ebenso wenig beantworten wie die Frage danach, was der Mann in der Nacht auf der Karl-Marx-Straße gesucht hatte und ob er möglicherweise jemanden treffen wollte. Nach jetzigem Stand der Ermittlungen scheint bisher niemand das Fortbleiben von Lukacz C. bemerkt zu haben.

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