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Polizei: Jugendliche warfen Stein auf Autobahn

Einem Taxifahrer ist es zu verdanken, dass drei Jugendliche, die einen Stein auf die Stadtautobahn 100 warfen, gefasst werden konnten. Diesmal kam niemand zu Schaden.

Die Polizei hat vier junge Männer festgenommen, die einen Stein auf die Stadtautobahn A 100 in Charlottenburg geworfen haben sollen. Ein Taxifahrer, der gegen elf Uhr südwärts unter dem Kaiserdamm durchfuhr, sah hinter der Brücke einen Stein auf der mittleren Spur aufschlagen. Als der 47-Jährige die mutmaßlichen Werfer auf der Brücke sah, verließ er die Autobahn, verfolgte sie und rief die Polizei. Die Beamten nahmen vier Verdächtige am Lietzenseepark fest. Die 15, 18 und 19 Jahre alten Jugendlichen wurden bis zum späten Abend von einer Mordkommission befragt. Mehr war von der Polizei zunächst nicht zu erfahren.

Dass niemand zu Schaden kam, ist reiner Zufall: Die A 100 gilt als das am stärksten befahrene Autobahnstück in Deutschland. Und die Justiz kennt wenig Nachsicht gegenüber gefassten Tätern: Ende 2006 wurde ein 23-Jähriger zu mehr als fünf Jahren Haft verurteilt, nachdem er – ebenfalls von der Kaiserdammbrücke – eine Baustellenbake auf die Autobahn geworfen hatte. Das Schild krachte in die Motorhaube eines BMW. Der Fahrer blieb unverletzt. Der Täter hatte außerdem einen Augenzeugen, der ihn stellen wollte, ins Gesicht geschlagen. Das Gericht hielt dem Täter später zugute, dass er wegen Drogenproblemen vermindert schuldfähig war.

Dass derartige Attacken als Mordversuche gewertet werden, hängt mit der Heimtücke gegenüber den völlig arglosen Autofahrern zusammen. Im Jahr 2000 wurden beim schwersten derartigen Fall in Darmstadt zwei Menschen getötet und fünf verletzt. Die jugendlichen Täter bekamen bis zu achteinhalb Jahre Haft. Vor zwei Wochen wurde ein 30-Jähriger verhaftet, der zu Ostern bei Oldenburg einen Holzklotz auf die Autobahn geworfen und dabei die Beifahrerin in einem BMW getötet hatte. Die 33-Jährige starb vor den Augen ihrer Familie. obs

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