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Spezialeinsatzkommando der Polizei. (Symbolbild)

© dpa

Update

Polizeieinsatz in Berlin: SEK nimmt in Neukölln Terrorverdächtigen aus Bahrain fest

Der 27-jährige Fayyad A. soll in seiner Heimat eine Terrorzelle mit mehr als 50 Mitgliedern geleitet haben. Er lebt schon länger in Berlin und erhielt 2015 Asyl.

Von Frank Jansen

Ein Spezialeinsatzkommando der Berliner Polizei hat Donnerstagabend in einem Hotel in Neukölln einen Terrorverdächtigen aus Bahrain festgenommen. Das Königreich am Persischen Golf hatte einen Haftbefehl übermittelt. Der 27-jährige Fayyad A. soll nach Informationen des Tagesspiegels in Bahrain eine Terrorzelle mit mehr als 50 Mitgliedern geleitet haben. Die Behörden des Königreichs werfen ihm auch vor, er habe mehrere Personen einer Ausbildung im Umgang mit Waffen und Sprengstoff zugeführt.

Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin hat gegen Fayyad A. ein Verfahren wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat eingeleitet. Eine Verbindung zum Weihnachtsmarkt-Attentäter Anis Amri gebe es nicht, hieß es am Freitag in Sicherheitskreisen.

Vor zwei Wochen hatten die Sicherheitsbehörden in Bahrain nach eigenen Angaben eine Terrorzelle ausgehoben. Fayyad A., der schon länger mit seiner Familie in Berlin lebt und 2015 Asyl erhalten hat, soll der Anführer sein und von Deutschland aus die militante Gruppierung gesteuert haben.

Fayyad A. soll Training in Iran und Irak vermittelt haben

Bei der Razzia in Bahrain wurden Anfang März 25 Personen festgenommen, die Anschläge in dem Königreich geplant haben sollen. Die Bahrainer Staatsanwaltschaft wirft Fayyad A. auch vor, er habe Mitgliedern der Gruppe geholfen, im Iran und in Irak ein Training für den Gebrauch von Schusswaffen zu erhalten. Für die Ausbildung sollen die iranischen Revolutionsgarden verantwortlich sein.

Eine Verbindung zum schiitisch dominierten Iran würde bedeuten, dass Fayyad A. nicht einem der sunnitischen Terrornetzwerk wie Al-Qaida oder dem „Islamischen Staat“ zuzuordnen ist. In Bahrain stellen Schiiten die Mehrheit, das Königshaus ist aber sunnitisch. 2011 kam es zu massiven Protesten von Schiiten gegen die Regierung. Diese bat das benachbarte Königreich Saudi-Arabien um Hilfe. Die Saudis und die Vereinigten Arabischen Emirate schickten daraufhin 2000 Soldaten und Polizisten nach Bahrain. Dennoch bleibt die Lage im Königreich fragil.

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