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Prozess: Aktionärsgelder in Berliner Nachtclub investiert?

Knapp 500.000 Euro von Aktionären eines Unternehmens sollen 2007 in einen Nachtclub nahe der Berliner Flaniermeile Unter den Linden geflossen sein. Insgesamt haben die vier Angeklagten mehr als 16 Millionen Euro veruntreut.

Laut Anklage haben der 46-jährige Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, seine 34- jährige Schwester und zwei Mitbeschuldigte von Februar 2007 bis März 2008 mehr als 16 Millionen Euro veruntreut. Am Freitag begann vor dem Berliner Landgericht der Prozess. Der Anwalt des Firmchefs erklärte am Rande des Strafverfahrens, "alle Vorwürfe werden vehement bestritten".

Neben der Finanzierung des Clubs sollen sich die Angeklagten unter Ausnutzung der Position des Firmenchefs generell ein luxuriöses Leben gegönnt haben. Laut Anklage sind Millionen Euro in die Schweiz transferiert worden, um auch im Ausland ein flottes Leben genießen zu können. Der Boss beispielsweise soll einen über die Firma geleasten Luxusschlitten privat genutzt haben. Nach Erkenntnissen der Ermittler wurden außerdem mit Firmengeldern Immobilien angekauft. 150.000 Euro sollen an einen Boxveranstalter geflossen sein.

Noch vor Verlesung der Anklage hat einer der Verteidiger die Gerichtsbesetzung der Hilfsschöffen wegen fehlerhafter Wahl gerügt. Ein ähnlicher Antrag war zu Wochenbeginn im letzten Großverfahren um den Berliner Bankenskandal zurückgewiesen worden. Verteidiger Axel Weimann kritisierte die getroffene Entscheidung als falsch. Der Prozess wurde noch vor Verlesung der Anklage auf den 28. Juli vertagt. Bis dahin können die anderen Verteidiger Stellung nehmen. (sba/dpa)

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