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Prozess: Anwältin mit Elektroschocker misshandelt

Weil er seine frühere Anwältin attackiert und verletzt hat, muss sich ein 48-Jähriger jetzt vor Gericht verantworten. Er sei mit ihrer Verteidigung unzufrieden gewesen, sagt der Angeklagte.

Wegen gefährlicher Körperverletzung muss sich seit Mittwoch ein 48-jähriger Mann vor dem Berliner Landgericht verantworten. Der Elektronikingenieur soll im April dieses Jahres seine frühere Anwältin in ihrer Kanzlei im Friedrichshain mit einem Elektroschocker misshandelt haben, als diese ihm den Zutritt verweigerte.

Der Anklage nach attackierte er die Juristin damit im Gesicht und am Körper. Danach soll er sie an den Haaren ins Büro gezerrt und dort schließlich einen Schlüsselbund entwendet haben und geflohen sein. Der Rechtsanwältin erlitt diverse Schürfwunden sowie eine Platzwunde am Kopf und ist bis heute traumatisiert.

Dem Staatsanwalt zufolge hatte das spätere Opfer im Jahr 2006 den Angeklagten in einem Strafverfahren wegen Körperverletzung verteidigt. Damals war er zu zwei Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt worden. Er sei mit seiner Anwältin unzufrieden gewesen und habe unschuldig im Gefängnis gesessen, sagte der 48-Jährige. Den Angriff auf die Rechtsanwältin räumte er zwar ein, berief sich aber auf Notwehr.

Sie habe ihn beschimpft und verhöhnt und ihm dann "die Faust gegen die Stirn geknallt" und "die Akten aus der Hand geschlagen". "Da hatte ich einen Blackout und habe den Elektroschocker gezogen", betonte er. Mit seinem jetzigen Verteidiger scheint der Angeklagte auch unzufrieden zu sein. Dem Richter zufolge hatte er das Gericht im Vorfeld des Prozesses gebeten, den Anwalt zu entpflichten, weil er sich von ihm nicht richtig verteidigt fühle. Der Prozess wird am 25. Oktober fortgesetzt. (dapd)

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