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Prozess: Bewährungsstrafe für zweifachen Vergewaltiger

Wegen Vergewaltigung einer 20-jährigen Prakikantin hat das Landgericht einen Hilfskoch zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt. Das Opfer hatte erst durch eine Therapie die Kraft gefunden, ihren Peiniger anzuzeigen.

Der aus Sankt Lucia stammende 46-jährige Mann hatte gestanden, im August 2000 eine junge Schweizerin in seiner Wohnung in Friedrichshain zweimal vergewaltigt zu haben. Die damals 20-Jährige hatte ein Praktikum im gleichen Hotel absolviert, in dem der Angeklagte tätig war.

Er bedaure sein Verhalten und entschuldige sich dafür, ließ der 46-Jährige über seinen Verteidiger erklären. Die Einzelheiten der Tat habe er jedoch komplett verdrängt. Den Angaben zufolge hatte er "Alkohol getrunken und gekifft". Die Bewährungsstrafe von zwei Jahren wurde damit begründet, dass die Tat sieben Jahre zurückliegt und der Angeklagte nicht vorbestraft ist. Sein Geständnis sei jedoch von besonderem Wert, weil das Opfer den Angeklagten anhand von Fotos nicht wiedererkannt habe, hieß es.

"Er hatte nichts Menschliches mehr"

Das Opfer hatte erst 2005 Strafanzeige gestellt. Die heute 27-Jährige hatte eigenen Angaben zufolge erst mithilfe einer Therapie "die Kraft und Energie gefunden, Anzeige zu erstatten". "Die Vergewaltigung war ein psychischer Tod für mich", sagte die Kommunikationsassistentin.

Ihren Angaben nach war sie "freiwillig" mit dem Angeklagten in dessen Wohnung gegangen, um Musik zu hören und zu reden. Als er anfing, ihre "Schultern zu massieren", habe sie ihm klar gemacht, dass sie keinen Sex wolle und sei in Richtung Tür gegangen. In dem Moment habe der Angeklagte völlig seine Haltung verändert und sei gewalttätig geworden. "Er hatte nichts Menschliches mehr. Als ob ein Tier mich angriff", sagte die Frau. Er habe sie "wiederholt mit Gewalt" aufs Bett geworfen, bis sie "keine Kraft mehr hatte". Sie habe unter "Todesangst" gelitten. (mit ddp)

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