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Prozess: Mutter wegen Tötung ihres Babys vor Gericht

Vor dem Berliner Landgericht muss sich eine 23-jährige Frau verantworten. Die Mutter soll ihr fünfmonatiges Baby lebensgefährlich verletzt und anschließend unter ein Auto gelegt haben.

Wegen Misshandlung und Tötung ihres fünf Monate alten Sohnes muss sich eine 23-jährige Frau vor dem Berliner Landgericht verantworten. Die Mutter soll das wehrlose Kind laut Anklage "unter billigender Inkaufnahme des Todes" durch "massive Schläge" lebensgefährlich verletzt und dann unter einem Auto vor ihrem Wohnhaus in der Brückenstraße in Niederschöneweide ausgesetzt haben. Das Baby hatte mit dem Kopf unter dem Vorderrad eines parkenden Autos gelegen und hätte beim Anfahren überrollt werden können. Eine Frau bemerkte das wimmernde Kind und brachte es in ein nahe gelegenes Geschäft. Von dort aus verständigte sie die Polizei. Der Fall hatte bundesweit Entsetzen hervorgerufen.

Der Junge starb fünf Tage später an den Folgen der massiven Verletzungen im Kopf- und Brustbereich, wie es im Obduktionsbericht heißt. Die junge Mutter wurde am Tag nach Auffinden ihres misshandelten Sohnes beim Geldabholen in einer Bank festgenommen. Sie sitzt seither in Untersuchungshaft.

Bei der Polizei hatte die 23-Jährige bestritten, ihren Sohn misshandelt und ausgesetzt zu haben. Auch zum Prozessauftakt machte sie keine Angaben zum Tatvorwurf. Ihre Verteidigung kündigte an, dass sich die Frau im Laufe des Verfahrens äußern werde. Zuvor sollten wichtige Zeugen aus dem Umfeld der Angeklagten gehört werden, darunter auch der Kindsvater. Anwältin Constanze-Luise Lehmann rechnet mit einem "reinen Indizienprozess". Lediglich die Mutterschaft für das tote Baby bestreite ihre Mandantin nicht mehr, sagte die Verteidigerin. (mit ddp)

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