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Prozessbeginn: Profiboxer wegen Tötungsversuch vor Gericht

Zwei Schwergewichtsboxer müssen sich wegen gemeinschaftlich versuchtem Totschlag und gefährlicher Körperverletzung vor dem Berliner Landgericht verantworten. Ein Streit mit einem Passanten, der sich gegen Provokationen der Männer wehrte, hatte zur Eskalation geführt.

Der 23-jährige Schwergewichtsboxer Manuel Charr und ein 26-jähriger armenischer Berufskollege sollen im August vergangenen Jahres am Kurfürstendamm nach einem Streit einen damals 34-Jährigen durch acht Messerstiche in den Oberkörper lebensgefährlich verletzt haben. Das Opfer konnte nur durch eine Notoperation gerettet werden.

Dem Staatsanwalt zufolge hatten die Boxer vor der Tat Passanten mit Eiern beworfen und dabei auch das spätere Opfer getroffen. Aus Verärgerung habe der arbeitslose Friseur dann gegen das Auto der Angeklagten getreten, bestätigte der Opferanwalt. Im Ermittlungsverfahren hatte der heute 35-Jährige unterschiedliche Angaben zur Identität des Messerstechers gemacht. Vor Gericht gab er an, zunächst von dem 26-Jährigen, den er als "der Kleine" bezeichnete, einen Faustschlag in den Rücken bekommen zu haben.

Der Armenier sei aber bereits weg gewesen, als "der Große" von hinten dazu kam. Er habe von dem libanesischstämmigen Schwergewichtler einen Stich in den Rücken bekommen, sei zu Boden gefallen und habe dann gesehen, wie der Mann weiter auf ihn einstach, betonte er. "Er hat versucht mich umzubringen." Zu Prozessbeginn haben die Berufsboxer geschwiegen. Der Prozess wird nächsten Donnerstag fortgesetzt. (mit ddp)

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