zum Hauptinhalt
Symbolbild

© dpa

Reizgas in Straßenbahn versprüht: Elfjähriger verletzt zehn Fahrgäste mit Pfefferspray

Ein Fahrgast machte ein Foto des jungen Täters. Später erschien das Kind bei der Polizei - in Begleitung seiner Mutter, die ihn zuvor vermisst gemeldet hatte.

Seine Mutter hatte Vermisstenanzeige bei der Polizei gestellt, weil ihr elfjähriger Sohn verschwunden war. Noch während die Beamten die Anzeige bearbeiteten, erschien die Frau auf der Wache des Polizeiabschnitts 65 in Begleitung ihres Jungen, der sich wieder eingefunden hatte. Glückliches Ende eines Vermisstenfalls - und noch dazu Auftakt zur Aufklärung eines weiteren Falls. Denn der Polizei kam das Kind bekannt vor.

Am Dienstagabend hatte ein Fahrgast in einer Straßenbahn der Linie 60 in Johannisthal ein Foto von dem Jungen gemacht. Er hatte gegen 18.30 Uhr beim Verlassen der Tram an der Haltestelle Sterndamm/ Pietschkerstraße/ Staudenweg Reizgas in das Innere der Straßenbahn gesprüht und war anschließend geflüchtet.

Fahrgäste erlitten Atemwegsreizungen

Im Waggon befanden sich insgesamt drei Kinder und sieben Erwachsene, die eine Station später am Königsheideweg den Waggon mit Atemwegsreizungen und geröteten Augen verließen. Eine 61-jährige Frau musste durch die Besatzung eines alarmierten Rettungswagens vor Ort ambulant behandelt werden. Alle weiteren Personen lehnten es zunächst ab, sich ärztlich behandeln zu lassen.

Als die Mutter wenig später mit ihrem wiedergefundenen Sohn in der Polizeiwache stand, um die Vermisstenanzeige zurückzunehmen, sprachen die Polizisten den Jungen auf den Angriff in der Straßenbahn an. Der Junge gab zu, das Pfefferspray versprüht zu haben. Die Sprühdose, die er noch bei sich trug, händigte er den Beamten aus. Wie die Polizei mitteilte, sei das Kind auf eigenen Wunsch und in Rücksprache mit der Mutter einem Kindernotdienst übergeben worden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false